Die Salzburgerin, die in der aktuellen Weltcupgesamtwertung an zweiter Stelle liegt, setzte sich 0,906 Sek. vor der Deutschen Nina Hoffmann und 3,447 vor der Französin Myriam Nicole durch. Die Schweizer Topathletin Camille Balanche trat nach einem Schlüsselbeinbruch an und landete in dem nicht-olympischen Bewerb auf Rang vier. Bei den Männern wurde David Trummer 15.
Die 20-jährige Höll erklärte, sie habe keine Ahnung, was da passiert sei. "Ich habe mir gesagt, das wird kein Siegeslauf, eine Medaille wäre super. Dass ich gewinne, habe ich mir nie gedacht", sagte die Saalbacherin. "Ich war der Underdog, die Qualifikation war nicht gut. Ich kann es echt noch nicht glauben."
Für Höll verlief die Trainingswoche in den französischen Alpen alles andere als wunschgemäß. "Ich habe so mit der Strecke gekämpft diese Woche. In der Qualifikation lag ich acht Sekunden zurück, bekam einfach nicht den Speed. Gestern bin ich im Training auf das Steißbein gestürzt, der Hintern tut noch richtig weh, aber irgendwie hat es trotzdem geklappt", meinte sie. "Am Start hatte ich mir nicht zugetraut, dass ich das schaffe. Erst als ich im Starthaus drinnen war, die letzten zehn Sekunden anstanden vor dem Start, war ich voll fokussiert, bin sauber gefahren und jetzt mit 20 Weltmeisterin."
Höll hat bereits einige Erfolge auf ihr Konto gebucht, sie gewann zweimal den Juniorinnen-WM-Titel und im Vorjahr den Gesamtweltcup im Downhill. In der Eliteklasse hatte sie bei Weltmeisterschaften 2020 Pech, als sie sich beim Einfahren als Trainingsschnellste in Saalfelden-Leogang verletzte und nicht antreten konnte. 2021 in Val di Sole in Italien landete sie nach mehreren Stürzen auf Platz zwölf.
Im Männerbewerb vor Tausenden Zuschauern gab es einen französischen Dreifachsieg, Loïc Bruni blieb bei seinem bereits fünften WM-Titel 2,581 Sek. vor Amaury Pierron und 3,386 vor Loris Vergier. Bester Österreicher wurde David Trummer als 15. (+6,888), Andreas Kolb landete auf Rang 22 (+8,988).