Extreme Hitze, Sturzfluten und Unwetter: Seit vier Jahren fordern die die jungen Aktivistinnen und Aktivisten von „Fridays for Future“ die Einhaltung der Pariser Klimaziele, um die tödlichen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels zu verhindern. In diesen vier Jahren wurde der Protest in Österreich etwas leiser, aber auch deutlich diverser.
Seinen Anfang fanden die weltweiten Demonstrationen am 20. August 2018 in Stockholm, als die damals 15-jährige Greta Thunberg als Protest gegen den Klimawandel einen zunächst einsamen Schulstreik begann (siehe unten). Vier Jahre später ziert ihr Spruch, „niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen“, noch immer die österreichische Website von „Fridays for Future“. Die Protestaktionen wurden von vielen jungen Menschen auf der ganzen Welt getragen – und zwangen die Politik, sich dem Thema anzunehmen, die EU erklärte etwa 2019 den Klimanotstand.
Von Schülern und CEOs getragen
In Österreich fand am 21. Dezember 2018 der erste von vielen freitäglichen Klimastreik statt. Ab März 2019 gab es Proteste in allen neun Landeshauptstädten. Mit einem Ruck wurde die Klimakrise zum Hauptthema des politischen Diskurses, um die demonstrierenden Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, bildeten sich Untergruppen von „Parents4Future“ bis zu den „CEOs4Future“. Der Fokus auf die Klimakrise und ihre Auswirkungen half den Grünen, die nur zwei Jahre zuvor aus dem Parlament geflogen waren, bei der Nationalratswahl 2019 zurück ins Parlament.
Das, obwohl sich „Fridays for Future“ selbst nie politisch vereinnahmen ließ, im Gegenteil: Bei ihrer „Klimablockierer-Tour“ im Sommer demonstrierten Aktivistinnen und Aktivisten nicht nur vor den Zentralen von ÖVP und OMV, sondern auch vor dem Klimaministerium, das mit Leonore Gewessler (Grüne) eine frühere Geschäftsführerin von Global-2000 führt. In Wien hält die frühere „Fridays for Future“-Aktivistin Lena Schilling mit der Besetzung der Lobau die SPÖ auf Trab. Und auch das Klimavolksbegehren entstand aus „Fridays for Future“.
Dennoch wartet man in Österreich trotz spürbarer Folgen der Klimakrise weiterhin auf ein Klimagesetz – eine Forderung, die beim weltweiten Klimastreit am 23. September tausende Demonstranten erneuern werden.
Maximilian Miller