Extreme Trockenheit hat große Teile unseres Kontinents seit Wochen im Griff. Nach zahlreichen Hiobsbotschaften aus Italien und weit verbreiteten Waldbränden führt nun der Zustand der französischen Loire den Ernst der Lage vor Augen. Der über 1000 Kilometer lange Fluss ist stellenweise so trocken, dass er zu Fuß durchquert werden kann.
Besorgniserregend ist auch ein Satellitenbild von Mittwoch, es zeigt ein wolkenloses England, auf dem die besonders im Süden und Osten vertrocknete Vegetation deutlich zu erkennen ist. Die Landwirtschaft fürchtet um die Ernte. Bei Touristen, etwa in London, sorgt der Anblick der sonst saftig-grünen Parkanlagen für Entsetzen.
Sterblichkeit und Entspannung
Landwirtschaft und Ökosysteme wurden durch die anhaltende Dürre bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Heikel ist in der aktuellen Energiekrise auch die einbrechende Wasserkraft-Stromerzeugung, der ohnehin schon taumelnden europäischen Wirtschaft setzt der Zustand ebenfalls zu. Neben fehlendem Niederschlag ist die extreme Hitze ein Hauptfaktor der historischen Trockenperiode. Die hohen Temperaturen machen sich bereits in der Statistik zur Übersterblichkeit bemerkbar. Etwas entspannen könnte sich die Situation nächste Woche. Ab Sonntag zeigen die Modelle größere Niederschlagsmengen in weiten Teilen Europas, die hoffentlich auch länger anhalten werden.