Größer könnte die Kluft nun wirklich nicht sein: Ein guter König sei einer, der „das König sein als Pflicht betrachtet und nicht als Privileg“, erklärte Starautor George R.R. Martin am Wochenende auf der Comic-Con in San Diego. Und überhaupt, wenn wir schon bei den Pflichten sind: „Straßen bauen ist wichtiger, als Krieg zu führen!“ Und das kommt ausgerechnet von Martin, dessen Herrscherinnen und Herrscher im Romanzyklus „A Song of Ice and Fire“, die Grundlage der Kultserie „Game of Thrones“, selten für die gute Sache und noch seltener für gute Infrastruktur kämpfen.

Aber gepflegter Straßenbau ist im Prequel „House of the Dragon“ (HBO) auch nicht nötig: Denn in der Geschichte des Hauses Targaryen wird auch viel geflogen, wie am Wochenende noch einmal betont wurde: Gleich 17 Drachen tummeln sich in der zehnteiligen ersten Staffel, die bei uns ab 22. August auf Sky zu sehen sein wird. Ansonsten gab sich die gesamte Riege der Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller zugeknöpft, auch ein neuer, ausführlicher Trailer brachte keine neuen Erkenntnisse, außer vielleicht für ausgewiesene Drachenforscher.


Sehr viel freigiebiger zeigte sich das Marvel-Universum, dessen Instagram-Account am Sonntag kaum still stand: „Just announced in Hall H“ („gerade in der Halle H angekündigt“), lautete der Standardsatz. Bis ins Jahr 2025 wurden Produktionen angekündigt, darunter „Avengers: The Kang Dynasty“ und „Avengers: Secret Wars“, sie sollen den Abschluss von Phase 6 des Marvel Cinematic Universe (MCU) bilden. Schauspielerin Lupita Nyong’o stellt den Trailer zu „Black Panther: Wakanda Forever“ vor, der heuer noch am 11. November in die Kinos kommt. Fix ist, dass niemand die Rolle des T’Challa des 2020 verstorbenen Chadwick Boseman übernehmen wird.


Was sonst noch alles kommt: Der dritte Teil von „Guardians of the Galaxy“ läuft im Mai an, im Juli „Captain Marvel 2“, „Loki“ geht mit einer zweiten Staffel an den Start und, und, und. Was sich ziemlich eindrücklich zeigt: Disney, das Marvel 2009 gekauft hat, setzt mit gigantischem Aufwand seine Abo-Akquise erfolgreich fort. Netflix hingegen stellte den Trailer zum Fantasyepos „The Sandman“ mit Tom Sturridge in der Hauptrolle vor, der am 5. August anläuft.

Mit Amazon Prime hat ein weiterer Konkurrent um den Streamingkuchen ordentlich geklotzt: 6500 Fans wurden neue Bilder und Details zur Serie „Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ präsentiert. Neben dem Hauptcast stellte ein 25-köpfiges Orchester auch den Soundtrack vor. Mit dem Megaprojekt, das am 2. September in seine erste Staffel geht, will der Streamer im Herbst den Markt aufmischen.

Ebenso vorgestellt wurden erste Details zum Film „Dungeons & Dragons“, bei dem neben Chris Pine auch Hugh Grant mit von der Partie ist. Auch in San Diego anwesend war Keanu Reeves, der den Trailer zum vierten Teil der John-Wick-Reihe vorstellte. US-Sender AMC hingegen zeigte den ersten Trailer zur im Oktober anlaufenden Serie „Anne Rice: Interview mit einem Vampir“ mit Sam Reid als Blutsauger Lestat. Jacob Anderson („Game of Thrones“) gibt seinen Begleiter Louis de Pointe du Lac.