Wunden lecken heißt es für einige Fahrer nach dem fünften Teilstück der Tour de France. Die berüchtigten Straßen im Norden Frankreichs mit ihrem Kopfsteinpflaster sorgten für Hektik im Feld, Stress und einige Stürze. Von alledem ließ sich Titelverteidiger Tadej Pogačar nicht beeindrucken. Er führte das Hauptfeld über die Sektoren mit dem gefährlichen Pflaster, zeigte keine Schwäche und kam als Siebenter sicher in das Ziel von Wallers-Arenberg. Es lieferte eine Machtdemonstration ab und die anderen Kapitäne mussten das wohl neidlos anerkennen.
Besonders schlimm im Hinblick auf das Gesamtklassement erwischte es das Team von Jumbo Visma. Stürze und Defekte machten dem Team rund um den Gesamtführenden Wout van Aert zu schaffen. Auch der Belgier war in einen Sturz verwickelt und musste am Ende hart arbeiten, um Jonas Vingegaard schnell und sicher ins Ziel zu bringen. Der Däne verlor als 17. des Tages zwar auf Pogačar, mit 21 Sekunden hält sich der Rückstand aber in Grenzen. Sein Teamkollege Primož Roglič dürfte seine Hoffnungen auf den Sieg in Paris allerdings begraben haben. Ein Strohballen kostet den Slowenen wohl alle Chancen. Als Sprinter Caleb Ewan am Ende eines Kreisverkehrs über selbigen stürzte, ging auch Roglič zu Boden und verlor den Kontakt zur Spitze. Es wurden zwar drei Fahrer des Teams abgestellt, um ihn zu begleiten, doch am Ende kam er 2:59 Minuten hinter Sieger Simon Clarke (Israel Premier Tech) an. Im Gesamtklassement ist Roglič auf Platz 44 und hat schon 2:17 Minuten Rückstand auf Pogačar.
Michael Gogl nach Sturz im Krankenhaus
Zu Ende ist die Tour der Leiden für Michael Gogl: Der Oberösterreicher stürzte auf dem Kopfsteinpflaster. Laut seinem Team Alpecin-Deceuninck zog er sich Knochenbrüche am Schlüsselbein und im Beckenbereich zu und muss operiert werden. Bester Österreicher war Patrick Konrad mit Platz 15. Im Gesamtklassement rangiert er auf derselben Position.