Während bei den French Open am Dienstag überhaupt erst die Erstrundenspiele abgeschlossen werden, ist Dominic Thiem schon wieder aus Paris abgereist. Der ehemalige Weltranglistendritte muss weiter hart arbeiten, um das Comeback an die Spitze zu schaffen. Auch sein Tour-Freund Alexander Zverev äußerte sich nach seinem Erstrundensieg zur Lage und verglich Thiems Situation mit jener seines Bruders Mischa. Dieser hatte sich damals allerdings zu einer Operation entschieden.
"Ich kenne seine Verletzung ein bisschen, weil mein Bruder hatte eine ähnliche Verletzung, aber er hat einen anderen Weg genommen und hat sich operieren lassen. Durch die Operation wird das Handgelenk stärker", wusste Zverev zu berichten. "Er (Thiem) hat sich dagegen entschieden, was auch ein Weg ist, aber das Handgelenk wird ohne die Operation, so wie ich es verstehe oder es von meinem Bruder verstanden habe, nicht so stark wie mit der Operation."
Der Olympiasieger meinte, er habe zwar nicht mit Thiem trainiert, würde da aber auch via TV etwas erkennen. "Ich glaube, bei manchen Schlägen sieht man, dass das Handgelenk vielleicht ein bisschen wegbricht in manchen Situationen", erklärte Zverev. Er hoffe natürlich für Thiem, dass dieser wieder topfit werde. "Ich hoffe für ihn vor allem, dass das Handgelenk wieder zu hundert Prozent zurückgeht und er wieder anfangen kann, so zu spielen, wie wir es gewohnt sind."
Man dürfe aber nicht vergessen, dass Thiem fast ein Jahr nicht gespielt habe. "Ich kann davon nicht viel sprechen, ich war noch nie in so einer Situation. Ich hoffe, dass ich auch nie in so einer Situation sein werde." Zverev wünschte Thiem auch über die Medien alles Gute. "Weil er ist einer meiner besten Freunde auf der Tour. Ich sehe, dass er zu kämpfen hat, auch mental. Er hat hier mehrmals Finale gespielt und kämpft jetzt einfach darum, ein Spiel zu gewinnen."
Thiem hat den Schauplatz seiner zwei Finale bzw. vier Semifinale am Montag bereits verlassen und meldete sich via Instagram bei seinen Fans, die ihn am Sonntag gegen Hugo Dellien vergeblich angefeuert hatten. "Diese vergangenen Wochen waren sehr hart für mich. Besonders gestern bei einem meiner Lieblingsturniere. Aber ich muss daraus lernen und mir neue Ziele setzen."
Es gebe nur einen Weg, um wieder an die Spitze zurückzukehren: "Harte Arbeit, Geduld und die richtige Einstellung", sagte er und verkündete doch: "Ich weiß, dass ich es schaffe werde. Jetzt brauche ich aber ein bisschen Zeit, um meine Gedanken zu ordnen, mich auf mein Tennis und meine Ziele zu kümmern."