Es lag Spannung in der Luft. Von Start weg begegneten sich die beiden Team bissig und auf Augenhöhe. Lediglich auf den Tribünen sorgten die lettischen Fans für ein Übergewicht. Österreich und Lettland lieferte sich einen atemberaubenden, aber vor allem sehenswerten Kampf. Während der Startabschnitt noch torlos geblieben war, lieferten die Mannschaften danach eine Offensiv-Show. Von Beginn an auffällig spielte wieder einmal Marco Kasper. Er bot das Komplettpaket. Defensiv zuverlässig, offensiv ständig gefährlich und humorlos beim physischen Gedankenaustausch.
Einen Traumstart erwischten die Österreicher, die ohne den gesperrten Wimmer agieren mussten, in den Mittelabschnitt. Einen blitzsauberen Angriff, eingeleitet von Peter Schneider und Thomas Raffl, schloss Benjamin Nissner nach 70 Sekunden mit einen Lupfer ins Kreuzeck zum 1:0 ab. Danach drückten die Letten aufs Tempo. Eine Konfusion vor dem rot-weiß-roten Tor nützten die Letten eiskalt zum 1:1. Keeper Bernhard Starkbaum wurde von Raffls Stock behindert.
Was im ersten Abschnitt an Letten-Strafen nicht geahndet wurde, pfiffen die Referees gegen die Österreicher plötzlich rigoros. Und so wurde auch das 2:1 eingeleitet. Doch auch Lettland bekam unter gellenden Piffen der Fans sein Fett ab. Ein doppeltes Überzahl-Spiel verwertete Dominique Heinrich mit einem Hammer ins Kreuzeck zum 2:2. Die peinliche Inszenierung der Referees Stolc & Nord setzte sich fort. Ein Zweikampf an der Bande wurde einem Videobeweis unterzogen - Unterweger kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe.
Immer wieder vor Probleme gestellt wurde Österreich mit langen Pässen durch die neutrale Zone. Mit zwei Mann im Forecheck kreierten die Letten ständig einen Vorteil. Beim sehenswerten 3:2 wurde die rot-weiß-rote Hintermannschaft mit zwei Pässen ausgehebelt.
Druckvoll jagten das Bader-Team dem Rückstand im Schlussabschnitt hinterher. Und wurden schnell belohnt. Ein Zündel-Schuss wurde von Thomas Raffl entscheidend abgefälscht - 3:3. Und beinahe gelang im kurz danach die neuerliche Führung. Später hob Lebler den Puck über das Tor. Kurzer Schock: Kasper humpelte, getroffen von einem Unterweger-Schuss, vom Eis und in die Kabine. Er kam aber gleich retour.
Die Entscheidung wurde vertagt. Und die Nerven vor eine Zerreissprobe gestellt, insbesondere bei einem Lattenpendler der Letten. Im Penaltyschießen hatten die Österreicher weniger Glück, und mussten sich somit mit einem Punkt begnügen.
Noch immer humpelnd, gab Kasper nach der Partie Entwarnung: "Die Letten hatten heute einfach mehr Glück. Unser Spiel hat heute zeitweise wirklich gut funktioniert. Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber es hilft nichts. Wir spielen ein Turnier und es wartet schon Finnland. Das wird sicher ein cooles Spiel", freut sich der Klagenfurter auf ein ausverkauftes Haus.