Mit knapp 200 Metern wurde der größte rote Teppich Österreichs ausgerollt, der sich vom Universitätsring bis in die Volkshalle des Rathauses erstreckte – für die offizielle Eröffnungszeremonie des 60. Eurovision Song Contest (ESC). Es hat Tradition beim ESC, dass der Bürgermeister der Gastgeberstadt den "Welcome-Empfang" für die teilnehmenden Länder ausrichtet.
Da unsere Makemakes ja Fixstarter für das Finale am 23. Mai sind, hatten sie wie die sechs anderen Länder, die durch kein Halbfinale müssen (Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spanien und Australien), erst gestern die ersten Bühnenproben. Nach denen Sänger Dominic Muhrer bekennen musste, dass das brennende Klavier während „I Am Yours“ keine tiefere Bedeutung hat. Ein in Flammen aufgehendes Instrument sei eben ein hoffentlich wirksamer Showeffekt, um aufzufallen. Viel mehr könne man bei einer Ballade ja auch nicht inszenieren.
"Peru, zwölf Punkte", hieß der Witz des Tages – nach der geglückten Matinee "Pop meets Opera" in der Staatsoper, wo der peruanische Startenor Juan Diego Floréz nicht nur Arien sang, sondern auch zur Gitarre griff und Conchita zum ersten Mal eine Kammermusikversion von „Rise Like a Phoenix“ interpretierte. Zudem bewiesen die Vertreter von Norwegen, Irland und Zypern ihre stimmlichen Qualitäten.
Warum können aber etwa Aserbaidschan, Israel und Australien beim Wettsingen diese Woche dabei sein, aber z. B. nicht Peru? Der fünfte Kontinent wurde einmalig eingeladen, da heuer ja 60 Jahre ESC gefeiert werden und der ORF quasi einen Geburtstagsgast freihatte. Bezüglich Israel & Co.: Der ESC ist eben kein European Song Contest, sondern ein Eurovision Song Contest. Die Teilnehmer richten sich nicht nach der geografischen Lage in Europa, sondern nach der Mitgliedschaft in der Rundfunkund Programmaustauschunion EBU (European Broadcasting Union), wozu auch Nationen des Nahen Ostens gehören..