Am Dienstag entscheidet die Kärntner Landesregierung darüber, wer der neue Bezirkshauptmann oder die neue Bezirkshauptfrau von Spittal/Drau wird. Das Auswahlverfahren ist abgeschlossen, seit ein paar Tagen soll auch feststehen, wen SPÖ und ÖVP zum Nachfolger von Klaus Brandner, der mit 1. Dezember in Pension geht, bestellen. Wie die Oppositionsparteien FPÖ und Team Kärnten jetzt durchsickern ließen, soll der bisherige Stellvertreter von Brandner, Markus Lerch, den Zuschlag bekommen. „Wie dem Team Kärnten gestern aus Insiderkreisen mitgeteilt wurde, soll Markus Lerch mit dieser für Oberkärnten so wichtigen Aufgabe betraut werden“, heißt es in einer Aussendung des Team Kärnten am Sonntag.

Die FPÖ ortet in diesem Zusammenhang eine Diskriminierung und parteipolitisch motivierten Postenschacher. Denn auch zwei Frauen - Sonja Berger, Verwaltungsdirektorin der BH Spittal, und Claudia Unterrieder, Unterabteilungsleiterin in der Sozialabteilung im Amt der Kärntner Landesregierung - haben sich um den Posten beworben, wie sie selbst im Vorfeld gegenüber der Kleinen Zeitung bestätigt haben. FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer fordert nun „volle Transparenz und die Offenlegung sämtlicher Objektivierungsunterlagen bevor die Betrauung durch die SPÖ-ÖVP Landesregierung erfolgt. Es kann nicht sein, dass hier wieder im stillen Kämmerlein - offenbar parteipolitisch motiviert - Toppositionen in der Kärntner Landesverwaltung vergeben werden.“

Wer war erstgereiht?

Laut Angerer höre man, dass „nunmehr jemand betraut werden soll, obwohl dieser bei der ,Objektivierung‘ nicht als Erstgereihter hervorgegangen ist. Wie schon vor Jahren bei der Bestellung des Bildungsdirektors erfolgt, stellt sich erneut die Frage, ob nunmehr wieder eine Frau diskriminiert werden soll und zum wiederholten Male ein parteipolitisch motivierter Gesetzesbruch geplant ist.“, heißt es in einer Aussendung der FPÖ.

Auch Spittals Bürgermeister und Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer spricht von einem Wermutstropfen, „dass die SPÖ wieder einmal die Gelegenheit ungenutzt lässt, zwei absolut gleichwertig kompetente Frauen für diese Führungsposition zu berücksichtigen“. Allerdings wünscht er Lerch, „sollte er es tatsächlich werden“, alles Gute sowie „das notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang mit den engagierten und kompetenten Mitarbeitern der BH Spittal“. Köfer hofft zudem, „dass seine kolportierte Parteinähe in seinen Entscheidungen keine Rolle spielt“.