Wer TikTok öffnet, ist vielleicht schon einmal über ein Video gestolpert, wo sich TikTok-User bei Beyoncé (43) für die alltäglichsten Dinge bedanken. Dinge, die rein gar nichts mit der Musikerin zu tun haben. Hintergrund ist unter anderem folgender: Musikerinnen und Musiker bedanken sich bei einer Preisverleihung grundsätzlich bei Künstlerinnen und Künstlern, die sie auf ihrem Weg beeinflusst oder geprägt haben. Der Name Beyoncé fällt da überdurchschnittlich oft.

Ein bekanntes Beispiel liefert die Ausnahmekünstlerin Adele bei den Grammys im Jahr 2017, als sie „Album of the year“ gewonnen hat. In ihrer Dankesrede würdigte Adele unter Tränen Beyoncé. Diese Erwähnungen führten dazu, dass TikTok-User den Witz aufgriffen und begannen, ihn auf alltägliche Situationen auszuweiten, beispielsweise für ein volles Sparschwein oder etwas Sonnenschein.

„Thank you, Beyoncé“: Die Theorien hinter dem Trend

Beyoncé und ihr Ehemann Jay-Z (54) werden in der Musikindustrie oft als gottgleiche, unantastbare Wesen gesehen. Der TikTok-Trend „Thank you, Beyoncé“ spielt mit dem Gedanken, dass die Musikerin eine Art übernatürliche Macht besitzt, deren Gunst man sich durch Dankesbekundungen sichern kann – oder eben Unglück heraufbeschwört, wenn man das Danken vergisst.

Den „Thank you, Beyoncé“-Trend gibt es zwar schon seit einiger Zeit, allerdings taucht er nun wieder vermehrt auf – mit einem Twist. Eine aktuelle Verschwörungstheorie macht Beyoncé und Jay-Z nicht „Göttern“, sondern zu Menschen, die man fürchten muss. Außergewöhnlich oft ist im Hintergrund der „Thank you, Beyoncé“-Videos J. Coles Song „She Knows“ zu hören, darunter ergänzt auch der Hashtag #sheknows.

J. Coles Song „She Knows“: Was weiß Beyoncé alles?

Die Wiederauferstehung des elf Jahre alten Songs von J. Cole „She knows“ ist der neuen Meme-Kultur zuzuschreiben. Der Song wurde in den vergangenen Wochen vermehrt in den „Thank you, Beyoncé“-Videos eingesetzt und spielt mit den Spekulationen, dass Beyoncé beim Tod von Aaliyah, Michael Jackson und Left Eye eine Rolle gespielt haben soll. So leitet sich die TikTok-Community die Verbindung her:

Zum einen singt J. Cole in seinem Hit „She Knows“ über die Verstorbenen: „Only bad thing ‚bout a star is they burn up/ Rest in peace to Aaliyah/ Rest in peace to Left Eye/ Michael Jackson, I‘ll see ya/ Just as soon as I die.“ Zum anderen behaupten TikTok-User auch, dass sich der Songtitel „She knows“ von den Namen „Shawn“ (Jay-Zs richtiger Vorname) und Knowles (Beyoncés Familienname) abgeleitet wurde, was darauf schließen lässt, dass Coles Songtitel eine subtile Anspielung auf das Ehepaar war.

Eine andere Seite der Theorie vermutet, dass Coles Songtitel „She knows“ impliziert, dass Beyoncé alles über Sean „Diddy“ Combs „White Partys“ weiß – sogar das, was in den frühen Morgenstunden passiert, nachdem die meisten Gäste gegangen sind. Beyoncé und Jay-Z sind schon seit Jahrzehnten eng mit Combs befreundet.

Ein Spiel mit der Popkultur

Nicht jeder hat positiv oder belustigt auf den Trend reagiert. Einige Beyoncé-Fans wetterten gegen diese Verschwörungstheorien und behaupteten, sie würden dazu benutzt, eine Hetzkampagne gegen die legendäre Musikerin zu starten. Eines ist sicher: Es handelt sich bei all diesen Theorien um Gerüchte, die aktuell nicht bestätigt sind. Der Trend reflektiert die absurde Seite der Verehrung von prominenten Persönlichkeiten und zeigt gleichzeitig, auf welche Ideen Menschen kommen, die zu viel Zeit im Internet verbringen.