Benjamin Rosenberger ortete den GAK nach dem Schlusspfiff in der Sch…gasse. „Wenn du einmal dort bist, dann richtig“, konnte es der Linksverteidiger nicht fassen, „wir kriegen einen Elfmeter zum 0:1 und schießen ein Eigentor zum 1:2, bei dem wir den eigenen Spieler anfausten.“ Lukas Graf jammerte ebenso fassungslos: „Ich bin selten sprachlos, aber diesmal ist es der Fall. Es ist jedes Mal dasselbe. Wir verlieren Spiele, die einfach nicht zu verlieren sind.“

Bittere Gegentore

Vor dem Gastspiel bei der Wiener Austria nahm sich der Aufsteiger fest vor, diesmal Eigenfehler unbedingt zu vermeiden, nur um am Ende den nächsten Selbstfaller zu liefern. Beide Gegentore bei der 1:2-Niederlage in Wien-Favoriten resultierten aus Fehlern, die so nicht passieren sollten. Beim Elfmeter drehte sich Marco Gantschnig zunächst außerhalb des Strafraums bei Nik Prelec ein, dann auch innerhalb. Der fällige Strafstoß hielt einer VAR-Überprüfung stand. Dominik Fitz (24.) verwertete souverän. Graf wiederum bugsierte den Ball in Minute 70 unglücklich ins eigene Tor, nachdem ihm Tormann Jakob Meierhofer bei seinem Klärungsversuch das Spielgerät ungeschickt auf das Knie faustete.

Zu diesem Zeitpunkt stand das Spiel auf Messers Schneide, hätte auch der GAK in Führung gehen können, nachdem kurz nach dem Wiederanpfiff der Ausgleich gelungen war. Benjamin Rosenberger erkämpfte in Minute 52 auf der rechten Seite akrobatisch den Ball, wollte in der Mitte Joker Atsushi Zaizen bedienen, Austria-Innenverteidiger Lucas Galvao stolperte den Ball zum Ausgleich ins eigene Tor.

Ratlosigkeit

Das Warten auf den ersten Saisonsieg, der gleichzeitig der erste Dreipunkter im Oberhaus seit 17 Jahren wäre, geht somit weiter. Die Antworten auf die Frage, wie man ein Spiel auf die eigene Seite ziehen könnte, wirken immer ratloser. Diesmal änderte Trainer Gernot Messner die Anfangsposition im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Klagenfurt an fünf Positionen und setzte auf eine Dreierkette. Selbige müsste im Derby gegen Sturm definitiv umgebaut werden, da Petar Filipovic in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz flog.

Der Frust wird immer größer. „Die Mannschaft ist niedergeschlagen und sitzt enttäuscht in der Kabine“, meinte Messner und fand selbst, dass „die Platte hängt“. Schließlich erzähle man gefühlt schon seit der dritten Runde, dass man positiv bleiben und endlich Punkte holen müsse.

„Man merkt, dass wir mental angeschlagen sind. Wir schenken das Spiel her und verlieren gegen eine Austria, die keine einzige Torchance hatte“, ärgerte sich Sportdirektor Dieter Elsneg. Was nun? „Wir werden uns unter der Woche beraten. Momentan sind wir noch emotional zu aufgeladen.“

An Emotionen wird es im Derby bestimmt nicht fehlen. Rosenberger hofft, dass der GAK gegen Sturm den Weg auf die Siegerstraße finden wird: „Es hilft eh nur weiterzuarbeiten, gut zu analysieren und positiv zu bleiben, denn es steht ein großes Spiel an, in dem wir hoffentlich den Turnaround schaffen.“

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