Für objektive Beobachter war diese Partie ein torreicher Leckerbissen, für GAK-Trainer Gernot Messner eine brutale Enttäuschung. Beim LASK setzte es eine 2:4-Niederlage, obwohl der Aufsteiger zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand aufholen konnte. „Es war nicht alles schlecht, aber mich zipft es schon an, dass das Spiel gut war, wir aber nicht die Ergebnisse bringen.“ Das Warten auf den ersten Bundesliga-Sieg geht somit weiter.
Umstrittene Entscheidung nach VAR-Intervention
In Linz hätten die Grazer wohl auch mit einem Remis gut leben können, dafür war jedoch das Abwehrverhalten nicht gut genug. Speziell in der Anfangsphase. In Minute 14 kombinierte sich das LASK-Duo Valon Berisha und Robert Zulj per Doppelpass durch den GAK-Strafraum, Berisha vollendet wuchtig und ließ Tormann Jakob Meierhofer keine Chance.
In Minute 22 erhöhte Marin Ljubicic per Elfmeter auf 2:0. Der Strafstoß resultierte aus einer umstrittenen Entscheidung nach VAR-Intervention. Michael Lang soll George Bello auf die Ferse gestiegen sein. Referee Julian Weinberger verzichtete ursprünglich auf einen Pfiff, korrigierte sich jedoch nach Studium der TV-Bilder. Ob dies eine klare Fehlentscheidung gewesen ist, ist zumindest umstritten. „Ich bin der Meinung, dass es grenzwertig ist“, ärgerte sich Lang.
Der GAK gab sich jedoch nicht auf. Ganz im Gegenteil. Romeo Vucic (30.) gelang der Anschlusstreffer, Hrvoje Smolcic fälschte unhaltbar für Tormann Jörg Siebenhandl ab. Nach dem Seitenwechsel fand der offene Schlagabtausch seine Fortsetzung. In Minute 50 bekam Messner jenes „Ugly Goal“, das er sich zuletzt sehnlich wünschte. Nach einem Gestocher im Fünferraum sprang der Ball von Christian Lichtenbergers Bauch Richtung Tor. Der Treffer hielt auch der Überprüfung des VAR stand, der ein Handspiel des Mittelfeldspielers vermutete, und wurde letztlich als Eigentor von Berisha gewertet.
Beim 3:2 durften sich wiederum die Linzer über Unterstützung des VAR freuen. Nachdem der zweite Treffer von Ljubicic (63.) erst keine Anerkennung fand, bewiesen die Videobilder, dass in dieser Situation keine Abseitsstellung vorlag. In der folgenden halben Stunde brachte auch die Einwechslung der Offensivspieler Michael Cheukoua, Dominik Frieser und Daniel Maderner keine Wende. Adil Taoui machte in Minute 95 alles klar für das Team von Markus Schopp, der sich über seinen ersten Sieg als LASK-Trainer freuen durfte.
Beim GAK dominierte indes der Frust über die eigene Defensivleistung. Messner bekrittelte die individuellen Fehler, die zu Gegentoren führten, mit deutlichen Worten. „So kannst du keine Spiele gewinnen“, schimpfte der Kärntner. Lang wiederum wusste genau, was sich in der Defensive ändern muss: „Wir müssen viel dreckiger werden, mehr mit versteckten Fouls arbeiten. Hinten einfach beißen, kämpfen und kratzen.“