Mit Blick auf die Nationalratswahl 2024 am 29. September haben Klimaaktivistinnen und Umweltschützer von „Fridays for Future“ am Mittwoch ein umfassendes Forderungspaket vorgelegt, das die zukünftige Energie- und Klimapolitik Österreichs nachhaltig verändern soll. Die Forderungen zielen nach deren Angaben darauf ab, die Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren, soziale Gerechtigkeit zu fördern und die Lebensqualität in allen Regionen des Landes zu sichern. Die fünf Punkte richten sich bereits jetzt an die kommende Bundesregierung.

Hinsichtlich der Hitzewelle in Wien, den extremen Unwettern in der Steiermark, samt zahlreicher Überschwemmungen, die auch in Kärnten für massive Probleme sorgten, wollen die Aktivistinnen und Aktivisten einen massiven Ausbau der Windkraft. Besonders im Winter, wenn die Windstärken in Österreich hoch sind, könnte die Windenergie demnach zur tragenden Säule der Energieversorgung werden. Die westlichen Bundesländer und Oberösterreich seien hier mit der Genehmigung neuer Windparks im Verzug, kritisieren die Aktivisten. Auch die Erdwärme soll stärker genutzt werden.

Klimaaktivisten wollen ländliche Regionen stärken

Punkt Nummer zwei des Forderungskatalogs ist die flächendeckende Wärmedämmung von Gebäuden. Gut gedämmte Häuser können „Fridays for Future“ zufolge sowohl im Sommer als auch im Winter erhebliche Energiekosten einsparen und den CO₂-Ausstoß senken. Hier müsse die Regierung Hausbesitzer mehr in die Pflicht nehmen und damit die Mieter entlasten.

Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ demonstrierten in der Vergangenheit öfters auch in Graz
Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ demonstrierten in der Vergangenheit öfters auch in Graz © KLZ/Fuchs Juergen

Auch die Entwicklung des ländlichen Raums muss zügig vorangehen, fordern die Klimaaktivisten. Gemeinsam mit der Bevölkerung und Expertinnen und Experten sollen demnach ländliche Regionen als lebenswerter und klimafreundlicher Ort erhalten werden, indem man die soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in den Mittelpunkt stellt. Der Ausbau der Infrastruktur, insbesondere die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs und die Schaffung kurzer Versorgungswege, sind für die Formierung in diesem Zusammenhang essenziell.

Hitzefrei-Forderung der Klimaaktivisten

Um die Bevölkerung in Stadt und Land mittels baulicher Maßnahmen besser vor Hochwasser schützen zu können, fordert „Fridays for Future“ eine Vermögenssteuer. Diese Mittel könnten in den Ausbau des Hochwasserschutzes, Maßnahmen gegen Hitzeinseln in Städten sowie die Anpassung von Landwirtschaft und Wäldern investiert werden, so die Idee.

Fünfter und letzter Punkt ist die Forderung nach sogenannten „Klima-Jobs“, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2040 zu unterstützen. Damit will man festlegen, welche Berufsbilder und Branchen umstrukturiert werden müssen oder neue Jobformen benötigen. Zudem sollen hitzefordernde Berufe, wie etwa am Bau, besser bezahlt und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden. Angesichts der steigenden Temperaturen wird von den Klimaaktivisten zudem Hitzefrei mit Lohnfortzahlung ab 30 Grad für Tätigkeiten im Freien gefordert.