Leserbrief zu „Empörung nach Sticker-Aktion am Kirchtag“, 2. 8., und „Burschenschaft wirbt dafür, ,rechts‘ zu sein“, 1. 8.
Villacher Kirchtag und Rechtsextremismus – geht das? Nach einem Bericht der Kleinen Zeitung gab es anlässlich des Villacher Kirchtags auch einen Stand der als rechtsextrem bekannten schlagenden Burschenschaft Arminia. Abgesehen vom rückwärtsgewandten Weltbild dieser Organisation, das in keinster Weise mit dem weltoffenen und traditionellen Grundgedanken des Villacher Kirchtags vereinbar ist, war es nicht verwunderlich, dass dabei nach dem Bericht der Kleinen Zeitung eindeutig rassistische und frauenfeindliche Pamphlete verteilt wurden.
Ich frage mich als Sozialdemokrat und Staatsbürger, warum der Villacher Bürgermeister Günther Albel mit seinem Organisationsteam hier nicht eingeschritten ist? Warum hat man dieser eindeutig rechtsextremen und rassistischen Organisation überhaupt erlaubt, einen Stand am Hauptplatz zu unterhalten? Oder war es den Verantwortlichen der Stadt einfach wurscht, dass menschenverachtende Blödheiten unters Volk gebracht wurden?
Fragen, auf deren Beantwortung man wahrscheinlich vergeblich warten wird!
Prof. Mag. Roland Arrich, Klagenfurt
Weitere Leserbriefe zum Thema
Nicht zu ignorieren
An die Sticker-Verteiler: „Eigentlich“ gibt es nur ein Gegenmittel für dumpf-dumme Zeitgesinnungsfreunde, nämlich konsequentes Wegignorieren. Ganz gelingt es mir nicht, denn ich stelle fest, dümmer geht immer.
Veronika Kapeller, Villach
Warum immer Rekorde?
„500.000 Gäste: Kirchtag bricht alle Rekorde“, 4. 8.
Müssen es immer Rekorde sein? Jetzt gerade sind die Olympischen Sommerspiele in Villach, nein, in Paris, mit etlichen Rekorden (in den Disziplinen Turnen, Schwimmen, Judo, Leichtathletik und mehr). Da braucht doch der Villacher Kirchtag nicht mitzuhalten, oder doch? Ein paar nette Worte zum Abschluss hätte der Villacher Kirchtag doch verdient? Nicht: Rekorde, Rekorde (in den Disziplinen Körperverletzung, Sperrstundenübertretung, Massen an Menschen, Alkoholkonsum, Kreislaufschwächen und mehr)! Auch hier, wie in Urlaubsorten, die Frage: Wie viele Menschen verträgt der Brauchtumskirchtag in Villach?
Theodor Arbeiter, Hermagor
Alles kein Problem?
500.000 Besucher am Villacher Kirchtag. 500.000 Liter Bier um bis zu 7 Euro je Krügerl. 10 Euro für die Kirchtagssuppe. Tailor Swift drei Mal im ausverkauften Happel-Stadion in Wien um läppische 150 Euro pro Karte (die günstigste Variante). Ähnliche Kosten in Mörbisch, St. Margarethen, auf der Donauinsel, bei diversen Starnächten und Open-Air-Veranstaltungen. Fast 5000 Euro im Monat für Flüchtlingsfamilien mit sechs Kindern. Alles offensichtlich kein finanzielles Problem.
Werden jedoch Brot und Milch um ein paar Prozent teurer, schreit halb Österreich auf. Die Straßen sind vollgestopft mit Audis und BMW, die Ferienflieger ausgebucht.
Manchmal habe ich Probleme, dies alles richtig einzuordnen. Mag. Heinz Hartl, Pack
Kompliment
Wir sind fast jedes Jahr in Kärnten auf Sommerurlaub und ich liebe den Villacher Kirchtag, heuer sind wir leider erst nach Beendigung des Kirchtages hergekommen, aber den für uns zur Pflicht gehörenden Villach-Besuch vergessen wir auf keinen Fall. Ich muss wieder ein Kompliment aussprechen, wie schön alles geschmückt wird, und immer wieder etwas anders.
Für mich ist die Regenschirmgasse eines der beeindruckendsten Gestaltungen. Ich habe auch heuer wieder ein paar Eindrücke fotografisch festgehalten.
Erwin Graf, Wien
Brauchtum erhalten
Ganz toll, der Umzug beim heurigen Villacher Kirchtag! Schöne Trachten, vertraute Musik und viele nette Menschen aus dem größeren Alpen-Adria-Raum. Bitte, liebe Vereine dieser Art, macht weiter, pflegt unsere wunderschöne und reichhaltige Tradition – denn das ist unsere Heimat, unsere Kultur! Und bitte gebt es auch euren Kindern weiter, denn der Druck von anderen Kulturen ist leider sehr groß und da heißt es mutig zu unserer Heimat, unseren Werten zu stehen!
Vielen herzlichen Dank auch an die Verantwortlichen der Stadt Villach – weiter so und lasst euch ja nicht einschüchtern!
Werner Hardt-Stremayr, Annenheim
Roland Arrich, Klagenfurt