Um den Personalmangel im Gesundheits- und Pflegebereich einzudämmen, spielt auch das gezielte Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland eine wichtige Rolle, wird seitens des steirischen Arbeitsmarktservice (AMS) betont. Insgesamt seien im Vorjahr seitens des AMS österreichweit 736 Rot-Weiß-Rot-Karten (RWR-Karten bzw. Blaue Karten EU) für Personen in Gesundheitsberufen erteilt worden. Das zuständige Fachzentrum des AMS Steiermark habe dabei „mit 193 RWR-Karten im Vergleich der Bundesländer die meisten Karten ausgestellt“ – deutlich vor Wien (125) und Oberösterreich (120), wie betont wird. „Damit leistet das AMS Steiermark einen gewichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Gesundheitssystem und unterstützt tatkräftig die Bemühungen, Pflegekräfte aus dem Ausland für eine Anstellung in unserem Bundesland zu gewinnen“, so AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe in einer Aussendung.
Auch Ausbildung künftiger Pflegekräfte im Fokus
Von den bundesweit 736 RWR-Karten seien dabei 474 auf nicht diplomierte Krankenpflegerinnen und -pfleger entfallen, 112 auf Ärzte und Ärztinnen sowie 73 auf diplomierte Krankenpfleger und –schwestern (weitere Gesundheitsberufe). In der Steiermark wurden insgesamt 136 Rot-Weiß-Rot-Karten für Krankenpflegerinnen und -pfleger erteilt: Das Gros sei dabei auf Personen aus Bosnien-Herzegowina (84) entfallen, aber auch Pflegekräfte aus Kolumbien, Indien, Tunesien und Kenia fanden bereits den Weg in die Steiermark. Dazu kamen zwölf Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland, teilt das AMS mit. „Neben der Erteilung von Rot-Weiß-Rot-Karten für ausländische Fachkräfte im Gesundheitsbereich engagiert sich das AMS Steiermark seit vielen Jahren auch in der Ausbildung künftiger Pflegekräfte“, wird betont. Das Modell der steirischen Pflegestiftung werde gemeinsam mit dem Land Steiermark und den Pflegeeinrichtungen auch 2024 weiter fortgesetzt und ausgebaut, bis zu 300 Teilnehmende werden heuer zur Heimhilfe oder Pflegeassistenz ausgebildet. „Mit dieser Form der Qualifizierung schaffen wir eine echte Win-win-Situation für alle Beteiligten – engagierte Arbeitsuchende, die Pflegehäuser, den steirischen Arbeitsmarkt und die Gesellschaft als Ganzes“, sagt Snobe abschließend.