Die Idee mit einem Stammtisch für Kreative ist zwar noch ganz frisch und Jahrgang 2023 – aber in einem Blitztempo ist die Idee schon in einer Veranstaltungsreihe aufgegangen: Simon Leitner (allinone creative), Morris Etienne Stux (The Renderers), Sebastian Morré (allinone creative) und Benedikt Haushofer (The Renderers) sind die Taktgeber hinter dem Projekt des „Kreativ Kammerl Österreich“ (KKO).

Mit der aktuellen Veranstaltung in der Grazer Thalia gab‘s auch einen neuen Besucherrekord, über 180 Gäste kamen. „Wir wollen kommunizieren, die Branche zusammenbringen und einen Mehrwert bieten“, so die Veranstalter.

Brisante Fragen

Zu diskutieren gibt es aktuell ja genug. Etwa: Sollten alle Agenturen ihre Preismodelle und Preise transparent machen? Welche Rolle spielt die Preispsychologie am Creative-Markt? Gibt es überhaupt noch Möglichkeiten für freie Projekte und damit gleichzeitig wirtschaftlich zu sein, oder treibt es nur den Markt und die Unternehmer in den Ruin?

Auf der Bühne diskutierten Fedja Burmeister (Ex-GF Jung von Matt), Patrick Haas („En Garde“), Wolfgang Niederl (moodley), Paul Siegl („Heldentheater“), Markus Pirker („Userbrain & Simplease“), Nino Groß (Fifteen Seconds), Thomas Zenz („Doppelpunkt“) moderierte.

Heiß umstrittenes Thema

„Ein intensiv diskutiertes Thema war zum Beispiel, dass Kreativ-Leistungen heute leider nicht so hoch angesehen sind wie zum Beispiel ein handwerklicher Beruf“, so Morré. Simon Leitner hatte diesen Fokus in der Diskussion: „Preispolitik und Transparenz bleiben ein heikles Thema: Eigentlich will das genaue Abrechnungssystem niemand so richtig öffentlich machen. Das wäre aber wichtig, um Preisdumping zu verhindern.“

Auch darum ging es in der Folge: Was ist der Wert einer kreativen Idee, auch in Relation dazu, wie groß der Kunde ist? Und ob der Erlös Projekte nicht honorartechnisch an den Erfolg einer Werbekampagne gekoppelt werden sollte. Ein Fazit der Runde: Kreativität kann man nicht in Excel-Dateien bemessen und mit Excel-Dateien behandeln.

Morré abschließend: „Wichtig bleibt, dass wir in der Branche zusammenhalten, uns unterstützen und nicht gegeneinander arbeiten. Da ist viel Potenzial, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“