Die Zahl der Radfahrer steigt von Jahr zu Jahr: In den ersten vier Monaten 2023 waren an den 18 Wiener Radverkehrszählstellen insgesamt um 4,5 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In absoluten Zahlen bedeutet das: An den Radzählstellen wurden insgesamt 2,67 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt, um rund 115.000 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Radwege sind in ganz Österreich zunehmend überfüllt, und Scooter und Co sorgen für Konkurrenz.
Mit dem zunehmenden Fahrradverkehr im vergangenen Jahrzehnt sind aber die Unfallzahlen gestiegen. Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden sind im gleichen Zeitraum ebenfalls um 70 Prozent „explodiert“.
Großes Sorgenkind
Ein großes Sorgenkind sind Alleinunfälle von Radfahrenden, bei denen ein Anstieg um mehr als 150 Prozent zu verzeichnen ist – jeder zweite Fahrradunfall ist mittlerweile ein Alleinunfall. „Ein wesentlicher Fokus der zukünftigen Verkehrssicherheitsarbeit muss daher auf diese Gruppe gelegt werden. Es ist wichtig, weiterhin in sichere Radinfrastruktur zu investieren sowie mehr Bewusstsein für das Tragen eines Helmes zu schaffen. Außerdem ist es unerlässlich, die Handhabung von E-Bikes zu trainieren“, so der ÖAMTC-Experte David Nosé .
Weiters schlagen die Experten vom ÖAMTC vor: Maßnahmen wie (teil-)autonomes Fahren, aber auch die Vernetzung von Fahrzeugen untereinander sowie mit der Straßeninfrastruktur (C2X-Kommunikation), sind Hoffnungsschimmer für eine weitere Senkung der Zahl der Verkehrstoten. Zudem muss der Faktor Mensch verstärkt in den Fokus gerückt werden: „Schätzungen zeigen, dass rund 95 Prozent aller Verkehrsunfälle aufgrund menschlicher Fehler passieren. In Zeiten moderner Kommunikationstechnologien sowie neuester Infotainmentsysteme in Fahrzeugen steigt die Gefahr von Ablenkungen“, führt Nosé aus.