Cyber-Kriminelle werden immer raffinierter und führen sogar mit gefälschten Stimmen am Telefon hinters Licht. Um nicht in eine Falle zu tappen, braucht es Wissen. Das wird in Kärnten erstmals fast 24 Stunden lang durch eine Kooperation von WK-Fachgruppe UBIT, Lakeside Science & Technology Park, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und dem Software Internet Cluster (SIC) vermittelt.
Den Auftakt macht die Cyber Security Night am 14. November ab 17 Uhr im Makerspace Carinthia. „Die Cyber Security Night veranstalten wir zum siebenten Mal. Wir haben unter unseren Mitgliedsbetrieben hochkarätige Experten, die sich sowohl bei der Cyber Security Night als auch beim Cyber Security Day präsentieren“, sagt Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT. Dazu gehört auch die ExpertsGroup IT-Security und der Software Internet Cluster (SIC).
Gemeinsam mit der Polizei, dem Kompetenzzentrum Sicheres Österreich (KSÖ) und Landesrat Sebastian Schuschnig wird es Einblicke in das Darknet geben. Ganz nach dem Motto: Folgen Sie uns ins Darknet, Ihre Daten sind schon da. „Wir informieren über die bedrohlichsten Risiken und geben Tipps, worauf man achten sollte“, sagt Marc Gfrerer, IT-Sprecher der WK-Fachgruppe UBIT und Vorsitzender des Software Internet Clusters (SIC).
Am 15. November geht es im Lakeside Science & Technologie Park mit dem Cyber Security Day ab 10 Uhr weiter. Hier können sich Interessierte direkt mit IT-Unternehmen, Beratern und Experten austauschen.
„Das Wichtigste sind die Bewusstseinsschaffung für die Gefahren und die Information über Stellen, wo es Beratung und Hilfe gibt“, sagt Peter Schartner, Studienprogrammleiter Informatik und Datenschutzbeauftragter der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. „Wir wollen alle Kärntnerinnen und Kärntner sensibilisieren und zeigen, dass wir in Kärnten eine starke Innovationskraft haben“, sagt Bernhard Lamprecht, GF Lakeside Science & Technology Park.
Unterschätzte Gefahr aus dem Netz
Cyberangriffe betreffen alle Unternehmen. Auch Ein-Personen-Unternehmen sowie Klein- und Mittelbetriebe. Längst geht es nicht mehr darum, ob ein Unternehmen Opfer eines Angriffes wird, sondern vielmehr um die Frage wann. Allein in diesem Jahr stieg die Zahl der Cyberangriffe in Österreich laut KPMG-Studie um 89 Prozent.
Die stärksten Zuwächse gab es bei Identitätsdiebstahl mit einem Plus von 220 Prozent. Aber auch Insider-Threats, Datendiebstahl, Malware und Advanced-Persistant-Threats nehmen zu. Der Zuwachs ist u. a. auf die verstärkte Nutzung von Cloud-Diensten zurückzuführen. Und der ID-Diebstahl ist besonders einfach in Webshops ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Ransomware-Angriffe führten bei Unternehmen zu Betriebsunterbrechungen von mehreren Wochen und die finanziellen Schäden nach einem Cyberangriff sind beträchtlich. Abgesehen vom Imageverlust kosten Stillstände und die Aufarbeitung der Attacken richtig viel Geld. Fast die Hälfte der Befragten erlitt Schäden von bis zu 100.000 Euro. Die Täter hingegen haben es leicht: Sie können mit wenig Aufwand viel Schaden anrichten. Um ihnen die virtuelle Tür zu verschließen, braucht es eine zeitgemäße Cyber-Security. Kärntner IT-Security-Experten helfen dabei, das eigene Unternehmen cybersicher und fit für NIS2 zu machen.