51 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben im vergangenen Jahr ihren Fleischkonsum reduziert. Das ist das Ergebnis einer von der NGO ProVeg in Auftrag gegebenen Studie zu pflanzenbasierter Ernährung. Im Rahmen des Forschungsprojekts, an dem sowohl die Universität Kopenhagen und als auch die Universität Gent zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innova Market Insights arbeiteten, wurden 7500 Menschen in zehn Ländern zu ihrem Konsumverhalten befragt.
Österreich liegt damit genau im europäischen Schnitt. So gaben insgesamt 51 Prozent der Befragten in allen Ländern an, ihren Fleischkonsum reduziert zu haben, hieß es in einer Aussendung. Österreich habe zudem mit 37 Prozent nach Deutschland europaweit den zweithöchsten Anteil an Flexitariern, also Menschen, die zwar Fleisch essen, aber versuchen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren und dabei häufig auch zu pflanzlichen Alternativen greifen. Bei den Befragten, die angaben, sich vegan zu ernähren, sei Österreich zudem mit fünf Prozent Spitzenreiter. Als Hauptmotivation, ihren Fleischkonsum zu verringern, nannten die Befragten aus Österreich vor allem gesundheitliche Gründe.
28 Prozent der Befragten in Europa gaben zudem an, mindestens einmal pro Woche pflanzenbasierte Alternativprodukte zu konsumieren. Das sei ein deutlich höheres Ergebnis als 2021, wo dies 21 Prozent angaben. In Österreich sagten 32 Prozent der Befragten, wöchentlich pflanzliche Milchersatzprodukte zu konsumieren, 28 Prozent pflanzliche Alternativen zu Joghurt und 23 Prozent pflanzlichen Käseersatz. 18 Prozent sagten, dass sie mindestens einmal pro Woche zu pflanzlichem Rindfleischersatz griffen, gefolgt von pflanzlichen Geflügelersatzprodukten. Außerdem äußerten 34 Prozent der Befragten, in den nächsten sechs Monaten mehr pflanzliche Milchalternativen kaufen zu wollen. 29 Prozent betonten, mehr pflanzliche Fleischersatzprodukte kaufen zu wollen.
Pflanzliche Alternativen
Das mit Abstand größte Hindernis, zu pflanzlichen Alternativen zu greifen, sei für die Menschen in Österreich nach wie vor der meist höhere Preis der Produkte. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass pflanzliche Optionen zu teuer seien. Die vorgelegte Studie bestätige, dass die Menschen in Österreich offen für pflanzliche Optionen seien und dass es noch viel Potenzial für weiteres Wachstum gebe, hieß es vom Good Food Institute Europe (GFI) dazu. „Das größte Hindernis für nachhaltige Konsumentscheidungen bleibt jedoch der meist höhere Preis. Um das Potenzial pflanzenbasierter Lebensmittel voll auszuschöpfen, braucht es weitere Initiativen wie die von Billa, bei Warengruppen-Aktionen immer auch die pflanzliche Alternative günstiger zu machen“, sagte GFI-Public-Affairs-Manager Ivo Rzegotta. „Und auch die Politik ist in der Verantwortung, durch faire Wettbewerbsbedingungen und durch Investitionen in Forschung und Infrastruktur die Voraussetzungen für eine nachhaltige Proteinwende zu schaffen.“