Was macht aus Ihrer Sicht die AREA Süd so attraktiv für Kärnten und die Steiermark?
Gerhard Oswald: Hier entsteht die zweitgrößte Wirtschaftsregion in Österreich – was auf der europäischen Landkarte für eine Sichtbarkeit wie nie zuvor sorgt und uns die Möglichkeit gibt, im „europäischen Konzert“ mitzuspielen.
Manfred Kainz: Wir können endlich gemeinsam das nutzen, was jahrzehntelang zu wenig genutzt wurde: unsere gemeinsamen Potenziale - und zwar von Mariazell bis nach Villach und Spittal.
Oswald: …. vielleicht sogar bis in die Alpen-Adria-Region.
Ist bereits Aufbruchsstimmung in der Region zu verspüren?
Kainz: Ja, wir spüren das bei unseren Info-Veranstaltungen ganz deutlich. Die Unternehmen sind mit ganzer Energie dabei. Aber das geht über die AREA Süd hinaus. Es hat noch nie so viel Begeisterung gegeben wie jetzt. Auch auf politischer Ebene ist die Bereitschaft da, die notwendigen Dinge umzusetzen.
Welche Aufgaben sind bis 2025 noch zu erledigen?
Oswald: Wir müssen das Gefühl für die gebotenen Chancen wecken, damit eine gemeinsame Identität entsteht und wir alle mitnehmen. Vor allem auch die Randregionen. Es muss ein Lebensraum ausgebaut werden, der Unternehmen und Familien anzieht. Das können wir nur miteinander schaffen. Schließlich sind wir alle die AREA Süd.
Wenn Sie in die Zukunft blicken: Was wird sich in zehn Jahren verändert haben?
Oswald: Wir werden die Betriebe in der Region haben, die die großen Themen der Transformation vorantreiben, den Klimaschutz, die Nachhaltigkeit. Es wird einen Zuzug in einen dynamischen Wirtschaftsraum geben.
Kainz: Ich bin überzeugt davon, dass es viele geben wird, die neidvoll in den Süden Österreichs schauen werden und sagen: „Was habt ihr da Großartiges zusammengebracht“.
Mehr Dynamik für die Region
Noch wird vor und im Berg intensiv gebaut, gebohrt, geschraubt und betoniert. Im Dezember 2025 wird der Koralmtunnel, das Kernstück der neuen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Klagenfurt und Graz, aber fertig sein. „Für Kärnten und den gesamten Süden Österreichs bedeutet diese Wirtschafts- und Technologieachse eine Jahrhundertchance“, ist der Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, Jürgen Mandl, überzeugt. Die damit entstehende Wirtschaftsregion „AREA Süd“ wird - egal ob für Industrie, Gewerbe, Tourismus, Bildung oder den privaten Bereich - für neue Verbindungen, höhere Dynamik und mehr Wachstumsmöglichkeiten sorgen, so Mandl. Er verweist aber auch auf die damit verbundenen Herausforderungen. „Wir werden uns anstrengen müssen, diese Chance auf mehr Fach- und Arbeitskräfte, neue Märkte und mehr Miteinander mit der Steiermark als starken Partner zu nutzen.“ Aber auch die Kärntner Politik, die Landesverwaltung und auch die Landeshauptstadt hätten noch jede Menge Hausaufgaben zu erledigen, verweist Mandl auf die Bereitstellung von Gewerbeflächen, den Ausbau der Zubringerverkehre, eine Vernetzung von Bildungseinrichtungen sowie das Standortmarketing.