Österreichs Fußballer des Jahres heißt zum zehnten Mal David Alaba. Der Kapitän des ÖFB-Nationalteams und Profi von Real Madrid, der am vergangenen Sonntag einen Kreuzbandriss erlitten hat, setzte sich in der von der APA - Austria Presse Agentur unter den Trainern der zwölf Bundesligisten durchgeführten Wahl mit 53 Punkten klar vor Konrad Laimer (FC Bayern/13) sowie Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald (beide RB Leipzig und je 7) durch.
Für Alaba ist es der vierte Triumph in Folge, mit seinen zehn Auszeichnungen als Fußballer des Jahres ist er überlegener Rekordhalter vor Ivica Vastic (4) und Herbert Prohaska (3). In einem Interview mit der APA, das vor seiner Verletzung geführt wurde, meinte Alaba: „Das ist eine riesige Ehre. Etwas, das mich wirklich immer wieder stolz macht und mich sehr freut. Zehnmal, das ist schon noch einmal etwas Besonderes und ich bin unglaublich dankbar.“
Zur Gewohnheit werde die Kür zum Fußballer des Jahres nicht, betonte der Innenverteidiger. „Überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Es ist jedes Mal aufs Neue sehr speziell. Es ist auch eine Bestätigung dafür, was ich gerne tue und wofür ich gerne arbeite.“
Alaba gewann 2023 mit Real den spanischen Cup und buchte mit dem ÖFB-Team souverän das Ticket für die EURO 2024. Ob er daran teilnehmen kann, ist noch offen. „Ich will auf dem Platz gemeinsam mit meinem Team erfolgreich sein, dementsprechend hart arbeite ich dafür, und der Mannschaftserfolg steht über allem. Wenn dann noch persönliche Ehrungen dazukommen, ist das sehr schön“, erklärte der 31-Jährige.
So wie Alaba gaben auch die Trainer ihre Stellungnahmen vor der schweren Verletzung des ÖFB-Stars ab. Als einer von zehn Betreuern wählte Salzburg-Coach Gerhard Struber den Spanien-Legionär auf Platz eins. „Er ist ein fantastischer Fußballer, der weiterhin auf allerhöchstem Niveau Topleistungen zeigt und überall Verantwortung übernimmt. Er hat nicht nur bei Real Madrid großen Einfluss, er ist auch beim österreichischen A-Team ein absoluter Leader.“
Ähnlich äußerte sich Christian Ilzer von Sturm Graz: „Er ist Stammspieler bei Real Madrid, spielt in der Champions League und ist Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft, die sich sehr souverän für die EM in die Deutschland qualifiziert hat.“ Ebenfalls großes Lob für Alaba gab es von LASK-Trainer Thomas Sageder. „Er performt bei Real Madrid Woche für Woche auf allerhöchstem Niveau und ist dort ein absoluter Leistungsträger und Führungsspieler. Die Qualität, die er als Innenverteidiger mitbringt, ist unglaublich, das zeigt er regelmäßig im Verein wie auch im österreichischen Nationalteam.“
Hartbergs Markus Schopp bezeichnete Alaba als „Unterschiedsspieler auf höchstem Niveau mit Siegermentalität“, und Austria Klagenfurts Peter Pacult sagte über den 105-fachen Internationalen: „Als Stammspieler bei einem Weltverein wie Real Madrid und Kapitän des Nationalteams ist er das größte Aushängeschild des österreichischen Fußballs.“
„Absolutes Vorbild“
WAC-Coach Schmid hob hervor, dass Alaba „seit Jahren Führungsspieler bei absoluten Top-Vereinen ist und konstant starke Leistungen im Verein und in der Nationalmannschaft bringt“. Austrias Michael Wimmer betonte unter anderem Alabas Vielseitigkeit, und Gerald Scheiblehner von Blau-Weiß Linz wies auf die Persönlichkeit des Wieners hin, den er als „absolutes Vorbild“ bezeichnete.
Laut WSG-Tirol-Trainer Thomas Silberberger zählt Alaba „seit Jahren zu den besten Abwehrspielern der Welt“. Austria Lustenaus Sportchef Alexander Schneider, der noch vor der Bestellung von Andreas Heraf zum neuen Chefcoach abstimmte, gab zu Protokoll: „Er ist Stammspieler bei Real Madrid und unverzichtbar im Nationalteam – der beste Fußballer Österreichs.“
Nur Altach-Trainer Joachim Standfest nominierte Alaba nicht in seine Top drei. Rapid-Coach Robert Klauß setzte den Real-Profi lediglich an die zweite Stelle und gab aus sentimentalen Gründen Stefan Lainer den Vorzug. Der Rechtsverteidiger ist erst kürzlich nach einer Krebserkrankung wieder ins Training zurückgekehrt.