steirischer herbst ’24: Ausstellung „Horror Patriae“ Neue Galerie Graz
Die Ausstellung „Horror Patriae“ ermöglicht Ihnen einen Einblick in die Kehrseite des Patriotismus in all seinen Formen und Farben und das auf der ganzen Welt. „Horror Patriae“ entwirft ein alternatives Museum nationaler Komplexe und dunkler Fantasien. Die Ausstellung kombiniert Werke und Artefakte aus den verschiedenen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum mit Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler und ist in mehrere fiktive Abteilungen gegliedert.
Ist dieses Museum widersprüchlicher Nationalitäten die einzige Möglichkeit, sich ein Nationalmuseum in einer Zeit wie der unseren vorzustellen, in der patriotische Gefühle positiv aufgenommen werden, auch wenn sie eine dunkle Seite haben?
Um diese Frage zu beantworten, bearbeitet die Ausstellung die komplexe Beziehung zwischen Heimat, Identität und Nation, indem sie das Thema „Patriotismus“ aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: Dem vielschichtigen Begriff der „Heimat“ ist die Abteilung „Heimattempel“ gewidmet und hinterfragt damit nationale Identitätskonzepte und deren sprachliche Herkunft. Die „Galerie der zaghaften Moderne“ zeigt die politischen Botschaften architektonischer Stile, während das „Kabinett der Gipfel und Hügel“ die ästhetische Faszination der Romantik für die Berge thematisiert. Das „Direktorium der Nationen“ und die „Station der wilden Fantasien“ verdeutlichen die problematischen, oft rassistischen Klassifizierungen und Projektionen anderer Kulturen. Aber auch den „unwahrscheinlichen Patrioten“ wird in einer Kammer Platz gemacht: Österreich hat zu jeder Zeit seiner Geschichte eine Kohorte von Künstlerinnen und Künstlern gekannt, deren Haltung zu ihrer Heimat radikal kritisch, fast schon Abscheu vor ihr war.
Gegründet im Jahr 1811 als Museum der Aufklärung hatte das Joanneum, heutiges Universalmuseum Joanneum, schon damals eine Bildungsfunktion und begeistert nach wie vor mit vielseitiger Geschichte seine Besucherinnen und Besucher.