Am Beispiel Ford Kuga ist der Wandel der Autobranche ganz gut abzulesen: Das Unternehmen hat sein 4,61 Meter großes SUV nicht nur mit Benziner- und Dieselmotoren aufgelegt, sondern setzt gleich auf drei Hybridvarianten, die stark ausdifferenziert sind.
Hybrid heißt eben das neue Zauberwort. Beim Test waren wir mit einem außergewöhnlichen Mild-Hybrid-Diesel unterwegs: Ein 48-Volt-System, 150-PS-Turbodiesel, ein riemengetriebener Starter-Generator, der zusätzlich 16 PS spendiert, sowie 50 Newtonmeter zusätzliches Drehmoment. Weiters im Programm: Ein Voll-Hybrid und ein Plug-in-Hybrid, der mit seiner 14,4-kWh-Batterie 56 Kilometer rein elektrisch schaffen soll.
Der Clou beim Mild-Hybrid: Zusätzlich Kraft und Drehmoment werden vor allem beim Anfahren eingespielt, das ganze System ist sicherlich das Herzstück des Autos. Der ohnehin drehmomentstarke Diesel erfährt einen zusätzlichen Boost, ich hätte mir nie und nimmer gedacht, dass der Motor lediglich 150 PS hat – ich hätte mehr getippt.
Wenn man schlau fährt, drückt man den Verbrauch auf rund fünf bis maximal sechs Liter. Das ist für diese Gewichtsklasse und dem Leistungspotential ein ganz guter Wert. Für mich eine sehr vernünftige Lösung.
Dazu kommt, dass der Kuga fahrerisch Spaß macht, er fühlt sich etwas straffer als die Konkurrenz an, bisweilen wirkt er sogar stramm. Die Lenkung ist exakt, von Ford ist man diese Klasse gewöhnt. Einziger Schwachpunkt: Es ist soviel Kraft da, dass die Vorderräder – vor allem auf nasser Fahrbahn – leicht durchdrehen.
Optisch ist der Kuga sehr ansprechend geraten: Front- und Heckpartie, der Kühlergrill: Alles zeugt von Charakter, der Kuga sticht aus der Ford-Modellpalette heraus.
Platzangebot? Alles gut, vorne wie hinten, selbst hinter meiner Fahrergröße sitzt man fein im Fond. Beim Interieur reden wir nicht um den heißen Brei herum: Plastik heißt das Stilmittel, aber man hat es immerhin sauber verarbeitet. Resümee? Ich ordne den Kuga als Familienauto ein, praktisch, unterhaltsam, sehenswert – als SUV sozial verträglich.