Ich habe mich an dieser Stelle schon des Öfteren als Skoda-Fan geoutet. Wie sich die verstaubte und Not leidende tschechische Marke unter dem Dach von Volkswagen entwickelt hat, begeistert mich. Längst ist Skoda zu einer ertragreichen Perle im Konzern gereift, sorgt gleichzeitig aber auch regelmäßig für Schluckauf in Wolfsburg, weil man in hauseigenen Revieren wildert. Und zwar durchaus erfolgreich.
Fakt ist: Seit Jahren macht Skoda auf der Produktseite keine Fehler und gibt Gas, dass es nur so rauscht. Jedes Modell sitzt. So auch der Karoq, der schon bei Vergleichstests gezeigt hat, wer bei den kompakten SUVs der Chef im Ring ist.
Der Karoq, der mir in die Hand gedrückt wurde, läuft seit einigen Monaten im Dauertest der Motorredaktion und ist die Topversion der Modellreihe. Und der in Stahlgrau lackierte Karoq 4x4 Sportline TSI DSG ist alles andere als eine graue Maus. Mit 190 PS zählt der Hochsitzer zu den Dynamikern im Hause Skoda und lässt diesen Anspruch auch optisch raushängen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Die Ausstattungslinie Sportline, die mit schwarzen Designelementen nicht geizt, steht dem Skoda mit den klaren Linien ausgesprochen gut.
Im Cockpit freut man sich über Sportsitze, die wie ein Maßanzug passen und perfekt sind. Für mich ein ganz wesentlicher Wohlfühlfaktor. Es gibt viel Luft und Platz in alle Richtungen, eine prima Rundumsicht und weitgehend rätselfreie Armaturen. Für die saubere Ergonomie und die vielen nützlichen Ablagefächer gebührt ein Sonderlob.
Was machen nun die 190 PS aus dem handlichen Skoda-SUV? In Verbindung mit Allrad und dem siebenstufigen DSG einen ziemlichen Kracher. Der aufgeladene Zweiliter-Benziner schiebt den Karoq mächtig an und beflügelt den 4,3 Meter langen Yeti-Nachfolger zu sportwagenhaften Fahrleistungen. Irritiert hat mich zunächst bloß der knurrende Motorklang bei höheren Drehzahlen.
Des Rätsels Lösung: Skoda hat im Fahrmodus Sport, der Lenkung, Ansprechverhalten, Getriebe und Fahrwerk auf scharf stellt, auch einen Aktuator verbaut, der unterhalb der Windschutzscheibe sitzt. Der Sound ist also rein künstlich erzeugt und nur im Innenraum zu hören. Muss ich, ehrlich gesagt, nicht haben.
Fazit: Der Skoda Karoq 4x4 Sportline TSI ist ein hochtalentierter Alleskönner und ein wirklich feines Auto. Er hat eine gute Größe, er ist praktisch, handlich und familientauglich, und obendrein versehen mit einer Prise Sportlichkeit. Kritik fällt schwer, so sehen es auch meine Freunde in der Motorredaktion, die mit dem Karoq schon problemlose 20.000 Kilometer heruntergespult haben. Den Preis finden wir alle okay.
Einziger Minuspunkt: An der Bar langt der Top-Karoq kräftig zu – bis zu 10 Liter, schluck. Eine Abrechnung mit dem Dauerläufer folgt in Kürze an dieser Stelle.