Mazda geht wieder seinen eigenen Weg. Man baut zwar genauso eine Reihe von Elektro-Autos bis 2025. Und zwar drei an der Zahl. Aber ein neuer Diesel mit großem Hubraum (3,3 l Hubraum und 6-Zylinder!) und weiter entwickeltem Verbrennungsverfahren kommt genauso von den findigen Ingenieuren wie technisch aufgefrischte Benziner samt Hybrid-Varianten im neuen, 4,75 Meter langen SUV CX-60.
Mazda macht kein Hehl daraus, dass man auf eine Zukunft mit klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen vertraue, die bis 2030 salonfähig sein sollen – der Verbrennungsmotor habe deshalb Zukunft.
Zugespitzte Philosophie
Der CX-60 spitzt die Mazda-Philosophie zu. Reduziertes Design, klare Linien, im Interieur herrscht eine so ruhige Stimmung, dass man relaxter aussteigt, als man ins Auto gekommen ist.
Europas Mazda Chefdesigner Jo Stenuit kommentiert das Ganze trocken. Auf die Frage, ob dieses zeitlose Design nicht einmal langweilig würde, sagt er: "Nein. Bei uns schaut die Überraschung einfach nur anders aus. Über längere Zeit lernt man sein Auto erst kennen. Wir versuchen nicht cool zu sein oder zu vielen Trends zu folgen. Unser Design ist klassisch, nicht langweilig, es ist immer noch spannend. Wenn man selbstsicher ist, kann man das machen. Den CX-5 haben wir zum Beispiel lang, das Auto schaut immer noch gut aus. Puristisch, aber raffiniert – dann lebt so ein Design auch lange."
Digitalisierung ist hier auch kein effekthaschender Selbstzweck, der Bildschirm informiert, nicht mehr. Das Auto ruht in sich, gewissermaßen, man findet noch noch Tasten zur Bedienung, gut eingebettet. Stenuit: "Wir machen das bewusst, wir wollen, dass sich die Kunden aufs Autofahren konzentrieren, für uns ist das Auto kein Multimediaprodukt, sondern ein Produkt zum Fahren. Wir bekommen zum Beispiel auch positive Reaktionen, dass wir noch Knöpfe haben." Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt erstklassig.
Erstklassige Qualität
Der Plug-in-Hybrid (Systemleistung 241 kW) hält bei gut 20 Grad Außentemperatur gut seine elektrische Reichweite (max. 60 Kilometer). Verschiedene Fahrstufen/Fahrmodi stehen zur Verfügung, der Allrad ist permanent, eine reife Leistung. Außerdem ist das Auto ein Leisetreter, die Abstimmung straffer als erwartet.
Ein einziges Feature würden wir im Vorserienauto als entbehrlich erachten: Das "Driver Personalization System", das über Gesichtserkennung und Größenangabe die optimale Fahrerposition (Sitz, Lenkung, Head-up-Display) ermitteln soll, funktioniert nicht. Die Sitzposition passt einfach nicht. Man gelobt eine Überarbeitung.
Didi Hubmann