Es war ein Ansatz, den vor allem die damalige Allianz von Renault und Nissan (heute gehört auch Mitsubishi dazu) gemeinsam mit dem israelischen Unternehmer Shai Agassi und dessen Start-up Better Place vorangetrieben hat.
Immerhin waren die Japaner und die Franzosen mit dem Kompakten Leaf oder den Elektro-Versionen des Hochdachkombis Kangoo und der Limousine Fluence ab 2010 unter den ersten Autoherstellern, die auf den Zug der modernen Elektromobilität aufgesprungen sind. Und schon immer waren das Laden und dessen Dauer die Krux dabei, die man mit Batteriewechselstationen in den Griff bekommen wollte. Aber die waren ähnlich schnell vom Tisch wie Agassis Firma, die 2013 in Insolvenz ging.
Batterietausch in fünf Minuten
Wieder aufgegriffen hat das Konzept der chinesische Elektroautohersteller Nio, der im Herbst 2021 mit dem 5,02 Meter langen Strom-SUV ES8 auf dem ersten europäischen Markt gelandet ist und auch die erste Batteriewechselstation in unseren Breiten gebaut hat. Global sind inzwischen 778 in Betrieb, 700 davon in China.
Neben dem Laden mit dem Kabel kann man den leeren Akku dort innerhalb von fünf Minuten vollautomatisiert gegen einen geladenen austauschen lassen und - je nachdem, ob man längere oder kürzere Fahrten plant - zwischen verschiedenen Batteriekapazitäten, die im Rahmen eines Abo-Modells inkludiert sind, wählen. Bis Ende 2025 plant Nio weltweit 4000 Batteriewechselstationen, davon etwa 1000 außerhalb des Heimmarkts, wo man diesbezüglich unter anderem mit Shell zusammenarbeiten will.
Im Lauf den Jahres 2022 kommt in Norwegen auch noch die Elektro-Limousine Nio ET7 auf den Markt und weitere Länder sollen erschlossen werden, darunter Deutschland, die Niederlande, Schweden und Dänemark. Für Österreich ist ein möglicher Marktstart noch nicht näher definiert.