ID.3, ID.4, ID.5 – alles schön und gut. Die mit größter Spannung erwartete Premiere im Rahmen der Elektrooffensive von Volkswagen ist allerdings ein ganz anderes Modell. 2017 stellte VW den ID.Buzz auf der Detroit Auto Show ins Rampenlicht: quasi eine elektrische Reinkarnation des legendären "Bulli". Entsprechend groß war der Applaus des Publikums.
Und jetzt wird es tatsächlich Ernst: Auf Twitter hat VW-Boss HerbertDiess die Weltpremiere für den 9. März angekündigt, Teaservideo von den ersten Vorserienfahrzeugen inklusive, die im Regenbogen-Tarnlook das Werk in Hannover verlassen. Der Marktstart ist für den Herbst angepeilt.
Die ersten Bilder der ersten folierten Serienfahrzeuge verraten, dass der ID.Buzz doch ein wenig vom Charme der Studie eingebüßt hat und sich optisch stattdessen stärker an den anderen Elektro-Modellen von VW orientiert.
Mit denen teilt er sich auch die technische Basis, also den Modularen Elektro-Baukasten (MEB), weshalb die Batterien im Boden verbaut sind und die Hinterachse angetrieben wird.
Jetzt gibt es auch die ersten technischen Daten: Der Antrieb hat eine maximale Leistung von 150 kW (204 PS) und ein Drehmoment von bis zu 310 Newtonmetern. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 145 km/h abgeregelt. Die Kapazität des Lithium-Ionen-Akkus liegt bei 77 kWh (brutto 82 kWh), zur Reichweite macht VW noch keine Angaben.
Was die Abmessungen angeht, so streckt sich der Elektro-Bus auf eine Länge von 4,712 Metern und ist damit bei fast identischem Radstand rund 20 Zentimeter kürzer als der neue VW Multivan. Die Höhe liegt bei 1,937, die Breite bei 1,985 und der Radstand bei 2,988 Metern. Der Wendekreis des Fünfsitzers wird mit knapp 11 Metern angegeben, das maximale Ladevolumen mit 1121 Litern. Im Laufe des kommenden Jahres soll eine Version mit verlängertem Radstand folgen.
Die Buzz-Baureihe wird die neue Ladefunktion namens "Plug & Charge" an Bord haben, bei der die Fahrzeuge per Ladestecker an den Schnellladesäulen (DC/Gleichstrom) vieler Anbieter automatisch alle erforderlichen Daten mit dem Ladepunkt austauschen. Und es wird ein weiteres neues Feature geben: das bidirektionale Laden.
Beim ID.Buzz alleine wird es aber nicht bleiben: Die verplankte, nutzorientierte Cargo-Version ist fix gesetzt, auch ihre Produktion soll noch in der ersten Jahreshälfte 2022 anlaufen: Der Transporter bietet drei Sitze und ein Laderaumvolumen von mehr als 3,9 m3.
Auch ein Camper-Ableger ist im Gespräch und dann ist auch noch eine autonom fahrende Variante angekündigt: Volkswagen will ab 2025 – mit Start in Hamburg – autonome, elektrische Shuttledienste mit dem Bus anbieten, als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. Daran wird mit Tochterfirma Moia und dem Tech-Spezialisten Argo gearbeitet: Wir haben hinter die Kulissen geblickt.