Kaum jemand weiß so gut, wie schwer es ist, mit Elektroautos Geld zu verdienen wie Renault – schließlich waren sie wesentlich früher dran als die meisten anderen Hersteller. 2011 elektrifizierten die Franzosen zuerst den Hochdachkombi Kangoo und im Jahr darauf folgte mit dem zweisitzigen Micromobil Twizy, der Limousine Fluence und dem Kleinwagen Zoe gleich eine ganze Palette.
Und jetzt nimmt der wankende Autoriese unter der neuen Führung von Ex-Seat-Manager Luca de Meo mit dem Mégane E-Tech Electric auch die Kompaktklasse ins Visier: Mit dem Showcar Mégane eVision hat Renault im Oktober 2020 schon einen recht konkreten Ausblick darauf, was sich in Sachen Stromern ab 2021 in der Kompaktklasse tun wird. Und zwar unter einem neuen Elektro-Logo – quasi einem Rhombus 2.0. Im Jahr 2030 sollen immerhin neun von zehn verkauften Renault elektrifiziert sein.
Das Crossover aus Schrägheckmodell und SUV steht als erstes Auto der Marke auf der neuen Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi und streckt sich auf eine Länge von 4,2 Metern – damit ist er um 16 Zentimeter kürzer als der aktuelle fünftürige Mégane. Mit einem Radstand von 2,77 Metern und dem Wegfall des Mitteltunnels soll das Platzangebot im Fronttriebler dennoch großzügig sein.
Der Elektromotor soll eine maximale Leistung von 160 kW (217 PS) und ein Drehmoment von 300 Newtonmetern mobilisieren, gespeist aus einem Akku mit einer Kapazität von 60 kWh. Er verdaut an der Steckdose sowohl Wechsel- als auch Gleichstrom: ersteres mit bis zu 22, letzteres mit bis zu 130 kW Ladeleistung. In Sachen angepeilter Reichweite halten sich die Franzosen noch bedeckt, verraten aber, dass Batterie und Elektromotor wassergekühlt werden – Wärme, mit der der Innenraum beheizt wird.