Normalerweise schwärmt man bei McLaren – und das ist neben dem Versprechen, im Gegensatz zu Lamborghini, Ferrari, Porsche und Co kein SUV auf den Markt bringen zu wollen eine fast schon liebenswerte Eigenschaft der Sportwagenschmiede – bei einem neuen Modell vom größeren Stauraum, dem bequemeren Einstieg durch die Scherentüren oder andere Errungenschaften des Alltagskomfort. PS, Leistungsgewicht und Beschleunigung sind da eher Nebensache. Weil dass die Renner aus Woking in der Grafschaft Surrey sauschnell sind, das ist ja wohl selbstverständlich. Britisches Understatement in Reinkultur.

Aber beim neuen Artura ist das anders: Denn da kommt man um den neuen Antriebstrang einfach nicht herum, der Herzstück des ersten Plug-in-Hybrid der Marke ist, der in Serie gebaut wird. Vom limitierten Hybrid-Hyper-Sportwagen P1 als Technikleuchtturm produzierte man nur 375 Stück. Die Basis bildet ein bis 8500 Touren hoch drehender V6-Benziner mit drei Litern Hubraum, aufgeladen von zwei Turbos, der 585 PS und ebenso viel maximales Drehmoment aus den Brennräumen schüttelt.

Für eine messerscharfe Gasannahme springt der E-Motor in die Bresche, der bis zu 70 kW (95 PS) und 225 Newtonmeter Drehmoment abspult. Die Systemleistung wird mit 680 PS und 720 Newtonmetern beziffert. So peitschen sie den 4,54 Meter langen und 1,19 Meter flachen Sportwagen in 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 21,5 Sekunden vergehen bis Tempo 300, Schluss ist erst 30 Stundenkilometer später.

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Die Batterie mit einer Kapazität von 7,4 kWh sitzt direkt hinter den Sitzen, der Motor noch weiter heckwärts. Der Akku sorgt für einen rein elektrischen Aktionsradius von bis zu 30 Kilometer – genug für die Stadt – und sind in 2,5 Stunden wieder voll im Saft.

Wer McLaren kennt, der wird sich die berechtigte Frage stellen, wie sehr es die leichtbauversessenen Ingenieure gequält haben muss, ein Auto schwerer zu machen als es eigentlich sein müsste. Immerhin kommen ja der Elektromotor, die Batterie und andere Hybridkomponenten dazu, die rund 130 Kilo Speck auf die Hüften zaubern.

Deshalb sind die Konstrukteure auf die Jagd nach jedem überflüssigen Gramm gegangen (selbstredend weiterhin ein Kohlefasermonocoque, Alukarosserie, minus 10 Prozent bei der Verkabelung) und am Ende ist der Artura leichter als so mancher Konkurrent ohne Hybridantrieb. 1498 Kilogramm Leergewicht. Da darf man zu Recht schwer beeindruckt sein.

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