Der neue Golf tritt ein schweres Erbe an. Die Nummer eins in Österreich hat man zuletzt verloren - die achte Generation hat eine große Bürde zu stemmen. So will es Volkswagen trotzdem schaffen: Man baut zwar auf den Plattform-Genen des Golf 7 auf und der Neue ist nur etwas länger (4284 statt 4255 mm). Veränderte Proportionen - die Front mit der nach unten gezogenen „Nase“ - ergeben aber ein neues, klares Bild.
Die echte Revolution spielt sich im Cockpit ab. Es gibt so gut wie keinen klassischen (Dreh-)Knopf mehr. Außer am Lenkrad, aber auch das soll später Touchpads erhalten. Lichtfunktionen werden ebenso wie die Klimaanlage über Touchsensoren bedient. Basis: 10,25-Zoll-Bildschirm/Cockpit und ein 8,25-Zoll-Infotainment-Touchscreen (erweiterbar).
Dazu kommen neuartige Sicherheitssysteme wie ein eigener WLAN-Standard, über den mit anderen Golf-8-Modellen und öffentliche Einrichtungen kommuniziert werden kann. Der Golf erkennt über diesen Standard Meldungen für Staus, Unfälle, Baustellen etc. und warnt den Fahrer.
Die Assistenzsysteme sind am letzten Stand. Der Parkassistent erkennt etwa auch auf der gegenüberliegenden Seite Parkplätze und zeigt sie am Display an. Der Travel-Assist begleitet/unterstützt den Fahrer, die automatische Distanzkontrolle ACC kann vorausschauend fahren (Tempolimits, Kreisverkehre, Kurven). De facto ist etwa auf der Autobahn teilautonomes Fahren möglich. Und der Golf 8 verfügt über Spracherkennung zum Bedienen der Fahrzeugfunktionen. Übrigens: Diverse Funktionen können nachträglich/temporär gekauft und eingespielt werden. Wie Assistenzsysteme, Lichtfunktionen etc.
Das Wichtigste zu den Motoren: Die Diesel stoßen bis zu 17 Prozent weniger CO2 aus, die Benziner bis zu zehn Prozent. Neu: zwei Dreizylinder-Benziner mit 90 PS/110 PS sowie zwei Vierzylinder-Diesel 115 PS/150 PS. Der Erdgasmotor (130 PS) hat eine bessere Anfahrperformance.
Es wird sowohl mit Mild-Hybrid-Technik gearbeitet (48V und 110/130/150 PS) wie auch mit Plug-in-Hybriden (Technik vom Passat) mit 204/245 PS, samt 13 kWh-Batterie.
Erste Sitzprobe: vorne exzellent, hinten gute Kniefreiheit, die Füße passen gut unter den Vordersitz, auch die Kopffreiheit ist okay. Einziger Kritikpunkt bei den ersten Modellen, die wir sehen durften: Einige Plastikeinsätze/Interieur hätten mehr G'spür verdient.
Didi Hubmann