Audi hat's derzeit nicht leicht. Der Umsatz weltweit ist zurückgegangen, die Nachwehen der Dieselaffäre - Produktverzögerungen etc. - haben ihre Spuren hinterlassen. Wenn man trotzdem noch 2,3 Milliarden (operativen) Gewinn macht, dann darf man schon die Hoffnung haben, dass sich die Lage bald bessert und dass man die Schatten der Vergangenheit hinter sich lässt.
Einer der Hoffnungsträger dabei ist der neue A4, der überarbeitet wurde. Das Rückgrat in der Palette eignet sich freilich nicht für Experimente. Aber man betont bei Audi, dass es sich „nicht um eine normale Produktaufwertung“, also ein klassisches, sogenanntes Facelift, handle.
Audi wird den neuen A4 wieder als Limousine, Avant und Allroad bringen. Gute Akzente setzt man beim Design (Single-frame-Kühlergrill breiter, das Auto wirkt insgesamt muskulöser, charakterstärker) und beim Interieur. Der neue 10,1-Zoll-Touchscreen-Bildschirm in der Mitte wird nur noch durch Berührung oder Spracheingabe gesteuert - der Dreh-Drückschalter ist verschwunden. Die Bedienung ist trotzdem watscheneinfach. Außerdem wagt Audi einen weiteren Schritt in die Zukunft: Der Kunde wird diverse Fahrzeug-Funktionen auch online „on demand“ bestellen können.
Fahrerisch bringt den neuen A4 nichts aus der Fassung: Lenkung (Dynamiklenkung empfehlenswert, gibt gute Rückmeldungen), Komfort, Fahrwerk - alles erstklassig. Der Drive-Select-Schalter erlaubt Differenzierungen zwischen den Fahrmodi, selbst bei verschärfter Gangart bleibt der A4 aber tiefenentspannt - diese Souveränität muss ihm erst einmal einer nachmachen.
Bei den Motoren spielt der 347-PS-TDI im S4 den Dampfhammer (700 Nm Drehmoment, 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h). Fürs Grobe kommt der A4 Allroad quattro (35 mm mehr Bodenfreiheit).
Didi Hubmann