Die stets spaßversprechende Buchstabenkombination ST steht beim neuen Ford Focus für so viel Kraft, Können, aber auch Komfort wie noch nie. Der nunmehr 2,3 Liter große Turbo-Benziner wirft noch nie dagewesene 280 PS und 420 Newtonmeter Drehmoment in die Waagschale und marschiert wie von der Tarantel gestochen in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Kleiner Wermutstropfen: Für eine künstlich aufgeblasene Klangkulisse im Innenraum sorgt der elektronische Motorsound-Verstärker – mit der Betonung auf künstlich.

Aber das alles wäre nur die halbe Miete ohne die High-Tech-Helfer, deren Lebensaufgabe darin besteht, die Leistung des Fronttrieblers mit schlafwandlerischer Sicherheit auf die Straße zu bringen. Im ST in seiner ursprünglichen Berufung als Benziner sind das ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial inklusive Torque Vectoring, Sportfahrwerk und adaptiven Dämpfern, die den Spagat zwischen Knack und Komfort hinkriegen.

Der Traveller muss wegen des Kombihecks mit konventionellen Stoßdämpfern vorlieb nehmen. Die Lenkung verdient mit zwei Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag das Prädikat direkt. Den Schaltknauf durch die Gassen des manuellen Sechs-Gang-Getriebes zu jagen, ist eine Freude – optional täte es aber auch eine Automatik mit sieben Stufen.

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Wer das „Performance-Paket“ (1000 Euro für den Fünftürer, 400 Euro für den Traveller) ordert, bekommt zu den serienmäßigen drei Fahrmodi (Rutschig, Normal, Sport) noch einen für die Rennstrecke dazu: Gasannahme, Lenkung, Bremsen – alles bissiger. Bis auf das ESP, das drückt manchmal ein Auge im Sinne der Fahrfreude zu. Für die ST mit Ottomotor gehört auch eine Launch Control mit Zwischengas-Funktion und automatischer Drehzahlanpassung dazu. Die Fahrmodi verstellt man am Lenkrad, was ein bisschen kniffliger ist als bei der Konkurrenz, wo der Knopf auf der Mittelkonsole auch beim Fahren still steht.

Den immer wieder ausdrücklichen Hinweis auf den Benziner braucht es deshalb, weil ST auch in dieser Generation des Focus wieder auch für Selbstzünder steht. Der Vierzylinder-Turbodiesel mit 2 Liter Hubraum, 190 PS (5 PS mehr als bisher) und 400 Newtonmetern Drehmoment entzieht sich dem Vergleich mit seinem Kollegen alleine wegen des Leistungsunterschieds, dafür duckt er sich beim Verbrauch im Schnitt auf 4,8 Liter. Er bekommt kein Sperrdifferenzial, sondern nur Torque Vectoring mit auf den Weg, die elektronische Dämpferregelung ist optional.

Die optischen Modifikationen zum „normalen“ Focus betreffen zum Beispiel den oberen und unteren Kühlergrill, die dem höheren Frischluftbedarf des Motors geschuldet sind. Ein üppig dimensionierter, steiler angewinkelter Dachspoiler prägt die Heckansicht. Zwei Auspuff-Endrohre rahmen das selbstbewusst gestaltete Diffusor-Element des Stoßfängers ein. Einen starken Eindruck hinterlassen auch die exklusiven Leichtmetallräder im 19-Zoll-Format.

Im Innenraum finden wir zum Beispiel überarbeitete Recaro-Sportsitze, das unten abgeflachte Sportlenkrad, einen Aluminium-Schaltknauf sowie spezielle Dekor-Elemente. Sitze, Lenkrad und Kniepolster an der Mittelkonsole werden von speziellen Ziernähten in Grau geschmückt. Die für den ST typischen Zusatz-Instrumente für Ladedruck, Öldruck und Öltemperatur zeichnen auch das neue Modell aus, erhalten nun aber ein digitales Gesicht und werden jetzt von einem speziellen Menü des 4,2 Zoll großen TFT-Bordcomputers im Instrumententräger angezeigt.

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