Mit der dritten Generation des 1ers geht bei BMW eine Ära zu Ende, denn die Bayern verabschieden sich in der Kompaktklasse vom Heckantrieb, und auch der Sechszylinder hat demzufolge ausgedient. Beides bis vor kurzem noch Kernwerte der Marke aus München. Das gilt auch für das 2er Gran Coupé, das im November vorgestellt wird und 2020 auf den Markt kommt. Lediglich das 2er Coupé setzt weiterhin auf Hinterradantrieb und steht auf der Plattform des 3ers.

Aber es ist davon auszugehen, dass sich BMW mit der Frontantriebsarchitektur (auf der auch Minis und die Vans stehen) nicht lumpen lassen wird. Immerhin steht nicht weniger als die Freude am Fahren auf dem Spiel. Fünf Jahre Entwicklungsarbeit sind in die Plattform geflossen, derzeit werden die noch getarnten Vorserienfahrzeuge über die Handlingkurse der Bayern auf dem Testgelände im südfranzösischen Miramas geprügelt.

Für die Fahrdynamik greifen die Ingenieure tief in die Technik-Trickkiste: Eine Radschlupfregelung aus dem Elektroauto i3 soll für die nötige Traktion sorgen und gibt die Informationen an die Steuerungselektronik dreimal schneller weiter als bisher. Im Duett mit der Fahrstabilitätsregelung reduziert das System deutlich das Leistungsuntersteuern, das sonst bei Fahrzeugen mit Frontantrieb üblich ist. Die serienmäßige Gier-Momenten-Verteilung wirft sich mit Bremseneingriffen ebenfalls im Sinn der Agilität ins Zeug. Zudem wird der 1er auch mit Allrad zu haben sein.

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Mit dem Wechsel von Heck- auf Frontantrieb inklusive Quermotor geht konzeptbedingt einher, dass der neue 1er im Innenraum mehr Platz bieten wird. Weil die Kardanwelle entfällt, wird der Mitteltunnel niedriger und auf den Rücksitzen wird es luftiger. So wächst beispielsweise der Knieraum im Vergleich zum Vorgänger für die Fondpassagiere um 33 Millimeter, die Kopffreiheit hinten ist 19 Millimeter größer. Der Einstieg in den Fond ist einfacher und der Gepäckraum fasst mit einem Volumen von 380 Litern jetzt 20 Liter mehr.

Unter die Haube wird unter anderem ein neu entwickelter Vierzylinder-Benziner arbeiten: Der BMW M135i xDrive stemmt mit seinem 2 Litern Hubraum und Turboaufladung 306 PS. Beim Verbrauch soll er sich im Schnitt beim 6,8 Litern (155 g CO2/km) einpendeln.

Mehr zum Thema