Plug-in-Hybrid-technisch ist derzeit kein Hersteller so breit aufgestellt wie Mercedes: Die Stuttgarter schicken Benziner an die Dose, sogar die Brennstoffzelle und jetzt auch den Diesel. So geschehen bei Limousine und Kombi der C-Klasse: Dort geht dem Vierzylinder-Selbstzünder mit 2 Litern Hubraum ein Elektromotor zur Hand, der bis zu 90 kW abspult und dessen Kraftquelle extern aufgeladen wird.
Gemeinsam erwirtschaften sie eine Leistung von 306 PS, das Drehmoment ist auf maximale 700 Newtonmeter limitiert. Es liegt ab 1400 Umdrehungen an, das Selbstzünder-Strom-Duo hat also einen ziemlich fulminanten Antritt, wenn man will. Wobei die Neun-Gang-Automatik jegliche Übergänge gnadenlos ausbügelt und generell auf stoische Ruhe getrimmt ist. Absolute Ruhe herrscht für bis zu 57 Kilometer – so viel kann der 300 de rein elektrisch bewerkstelligen. Die Lithium-Ionen-Batterie kann 13,5 kWh Energie speichern und ist an einer Wallbox in rund 1,5 Stunden wieder voll. An der normalen Haushaltssteckdose zuzelt die C-Klasse circa fünf Stunden.
Welche Antriebsquelle wann die klügere ist, das weiß der schlaue Stuttgarter selber, indem er vorausschauend die Daten aller Fahrassistenzsysteme wie Radarsensor, Kameras und Navigation verwendet. Sobald der Fahrer ein Ziel ins Navi eingegeben hat, wird zum Beispiel die Batterieladung für Stadtdurchfahrten vorgehalten und die Regeneration des Partikelfilters bei Bedarf auf die Autobahnstrecke vorgezogen. Overrulen kann der Fahrer ihn natürlich jederzeit, aber schlauer ist meist die Maschine.
Die Auslieferung der ersten Modelle ist für Mitte 2019 geplant. Selbstverständlich wird es auf Basis der aktuellen C-Klasse analog zum E 300 e auch eine Plug-in-Hybrid-Variante mit Benzinmotor geben. Im Gegenzug kommt auch die große Schwester als Selbstzünder-Stromer: Die Leistungsdaten sind identisch, beim Verbrauch stehen 1,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer (41 g CO2) in der Auslage. Im Verbunde bringen es der Akku und der optionale 60-Liter-Tank auf einen Aktionsradius von mehr als 1000 Kilometer.