Jetzt sind ein Plug-in-Hybrid und ein Brennstoffzellenauto für sich – auch wenn schon auf dem Markt erhältlich – etwas Besonderes: Und der Mercedes GLC F-Cell ist beides und damit gleich doppelt elektrifiziert. Den High-Tech-Antrieb setzte das Stuttgarter SUV in tiefenentspannte Fortbewegung mit typisch schwäbischer Gediegenheit und Komfort um. Auch die besorgten Blicke auf den Reichweitenzähler bleiben weitgehend aus: Eine Ladesäule oder eine Wasserstofftankstelle zu finden ist schließlich leichter, als an nur eine der beiden gebunden zu sein.

Das Brennstoffzellensystem ist so kompakt, dass es im Motorraum untergebracht und an denselben Aufhängungspunkten wie ein konventioneller Motor montiert wird. Die beiden karbonfaserummantelten Tanks sind im Fahrzeugboden versteckt und fassen 4,4 kg Wasserstoff. Was bedeutet, dass sie in 3 Minuten aufgetankt sind und deren Inhalt für einen Aktionsradius von rund 478 Kilometern (ermittelt nach NEFZ) gut sind. Im Hybridmodus kommen noch einmal bis zu 51 Kilometer bei vollgeladener Batterie dazu.

Die Batterie hat eine Kapazität von 13,5 kWh und dient zusätzlich als Energiequelle für den Elektromotor, die sich über den On-Board-Lader an einer haushaltsüblichen Steckdose, einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation besaften lässt. Zu ihr im Heck des SUV gesellt sich der Elektromotor, der mit einer maximalen Leistung von 155 kW und einem Drehmoment von bis zu 365 Newtonmetern kein Spaßverderber ist.

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Vier Betriebsmodi kann das Duo aus Batterie und Brennstoffzelle auf die Straße bringen: „Hybrid“ bedeutet, dass Leistung aus beiden Energiequellen abgerufen wird. Leistungsspitzen deckt der Akku ab und das kleine Kraftwerk kann im optimalen Bereich arbeiten. Der Modus „F-Cell“ empfiehlt sich für Langstrecken, dann wird der Wasserstoffvorrat in Strom umgewandelt, während kurze Etappen am besten in der Einstellung „Battery“ - also gespeist aus dem Akku – absolviert werden. Bei „Charge“ hat das Laden der Batterie Priorität, beispielsweise um vor einem Wasserstoff-Tankvorgang die Batterie für die maximale Gesamtreichweite nachzuladen. Der Kofferraum zeigt sich von all den Bauteilen bis auf eine kleine Stufe unbeeindruckt und die Rücksitze sind, um sie zu verstauen, nur eine Spur höher angebracht.

Natürlich ist die gesamte Bandbreite der Sicherheitsassistenten aus dem Hause Daimler zu haben, im Plug-in-Brennstoffzellen-SUV haben ihre Sensoren aber eine zusätzliche Aufgabe: Sie unterstützen mit ihren Signalen die Antriebssteuerung bei der Wahl einer reichweiteschonenden, effizienten Strategie für die Nutzung der Energievorräte unter Berücksichtigung von Streckenverlauf, Gelände und Verkehrssituation.

Ende Oktober werden erste Fahrzeuge an ausgewählte Kunden übergeben. Angeboten wird der GLC ausschließlich in einem Full-Service-Mietmodell: Es umfasst unter anderem die gesamte Wartung und mögliche Reparaturen sowie ein umfangreiches Garantiepaket über die gesamte Mietdauer.

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