Anfangs war alles anders geplant. Als Honda 1961 den Monkey mit einem 49-Kubik-Motor als Spielzeug für einen Vergnügungspark in Tokio konzipiert hatte, dachte eigentlich niemand an einen Welterfolg. Doch als die Japaner den Zweirad-Zwerg umgehend ins Herz schlossen, war eine straßentaugliche Version die logische Folge. Und schon zwei Jahre später wurde das geniale Pocket-Bike in die USA und auch nach Europa exportiert.
Der Hype um den einsitzigen Spaßmacher mit dem unvergleichlichen Look setzte 1969 ein, als Honda dem Monkey breite Räder spendierte und danach mit zahlreichen Modellen die motorisierte Fortbewegung auf zwei Rädern neu definierte. Handlich und hoch wie ein Campingtisch, trat der unkomplizierte Straßenfeger seinen globalen Siegeszug an und wurde fortan auch zum beliebten Reisebegleiter, der sich in Wohnmobilen und dank des abnehmbaren Lenkers selbst in Kombis verstauen ließ.
Doch dann wurde es plötzlich still um das Äffchen, und der Monkey verschwand langsam von der Bildfläche. In Österreich wurde der offizielle Import 1984 eingestellt. Jetzt ist der kleine Feuerstuhl zurück. Als hochmoderne Retroversion mit Scheibenbremsen, ABS, LED-Licht und ähnlich viel Chrom wie der Monkey von 1961 ist die Neuauflage seit Juli im Verkauf.
Zu jenen, die ihn bereits lieben, zählt Helmut Marko, der Kopf von Red Bull Motorsport, der jetzt seine Harley öfters in der Garage lässt. "Der Monkey ist witzig, wendig und in der Stadt ein Hit." Die 9,2-PS-Maschine spielt sich mit den 107 Kilo des Hightech-Flohs und ist für Tempo 100 gut. Marko: "Das Beste aber: Der Monkey zaubert wie der Renault Twizy ein Lächeln in die Gesichter der Menschen."
Gerhard Nöhrer