Sie kennen das: Heute steht ein Opernbesuch auf dem Programm. Man ist wieder einmal zu spät dran, doch jetzt beginnt erst die Suche nach einem Parkplatz. Also, hinein ins Parkhaus, was bei manchen Menschen ein unbehagliches Gefühl auslöst. Und da - schnappt Ihnen jemand vor der Nase auch noch den anvisierten freien Platz weg! Das zerrt am Nervenkostüm.

Mercedes und Bosch bieten da jetzt eine Lösung an: Automated Valet Parking. Was so viel bedeutet wie: Sie fahren ins Parkhaus, steigen an einem „Übernahmeplatz“ aus und geben per Smartphone-App den Einparkbefehl. Das Auto sucht sich dann wie von Geisterhand gelenkt einen für automatisches Parken vorgesehenen Stellplatz. Und natürlich kommt Ihr Auto auf Knopfdruck auch wieder brav zur Pick-up-Zone retour.

Möglich machen das die Parkhaus-Infrastruktur (Rechner und Sensoren) von Bosch und die Fahrzeugtechnik von Mercedes. Für das Umrüsten eines Parkhauses ist aber ein sechsstelliger Betrag nötig. Genaue Zahlen nennen die Erfinder nicht. Die entsprechende Technik für das Auto soll kostenmäßig „nicht unattraktiv für den Kunden sein“, lässt Mercedes wissen. Derzeit läuft ein Pilotprojekt im Parkhaus des Mercedes-Museums in Stuttgart.

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Ein Knopfdruck auf dem Smartphone genügt, dann startet der Wagen und findet im Parkhaus ganz alleine sein Ziel
Ein Knopfdruck auf dem Smartphone genügt, dann startet der Wagen und findet im Parkhaus ganz alleine sein Ziel © DAIMLER

Ab Anfang 2018 können sich Museumsgäste davon überzeugen, dass die Parkplatzsuche bald der Vergangenheit angehören wird. Ein weiteres Argument für die automatische Version: Die Autos brauchen bis zu 20 Prozent weniger Parkfläche, weil ja keiner mehr Türen öffnet. Auch diesbezügliche Parkschäden sind so kein Thema mehr. Die Nachfrage nach Automated Valet Parking ist jedenfalls da.

Aber wie sicher ist dieses Parksystem? Was passiert, wenn jemand urplötzlich vor das Auto springt? Auch in diesem Fall wird mit intelligenter Technik ausreichend vorgesorgt. Die Autos sind nur mit rund sechs km/h unterwegs.