Ein Jaguar mit vier Zylindern – in den 14 Jahren, die seit dem X-Type ins Land gezogen sind, hat sich selbst bei Traditionalisten das Naserümpfen weitgehend erübrigt. Aber wie sieht das bei einem Sportwagen von Jaguar aus? Die Briten verpflanzen nämlich einen 2-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 300 PS in den F-Type. Das sind für einen Sportwagen seiner Abstammung nach althergebrachtem Verständnis recht wenige Brennkammern. Und nur ein Auspuffendrohr lässt für den Spruch das Schlimmste befürchten.

Aber: Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,7 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 249 km/h muss sich der Breitensportler nicht verstecken und das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern steht bereits bei 1500 Umdrehungen zur Verfügung. Klingt nicht schlecht, ist es auch nicht.

Der Vierzylinder marschiert wie von der Tarantel gestochen und spart im Vergleich zum V6-Modell 52 Kilogramm Gewicht ein, die auf den Vorderwagen drücken. Das macht den F-Type agil wie Schmidts Katze. Wobei wir sein volles Potenzial bei den Tests auf norwegischen Landstraßen (Speedlimit 80 km/h) nicht abschließend erfahren konnten.

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Und was ist mit dem Sound, für den der F-Type berühmt ist? Da haben sich die Briten besonders ins Zeug gelegt und das Quartett besser dirigiert als so mancher Mitbewerber: Die Sport-Abgasanlage gibt sich alle Mühe, ordentlich Rabatz zu machen und bei der R-Dynamic-Variante kann man die Klappen im Auspuffstrang manuell steuern. Natürlich hört man, dass für das volle Orchester zwei bis vier Zylinder zu wenig mit von der Partie sind, aber Emotionslosigkeit müssen wir nicht attestieren.

Der kombinierte Verbrauchswert ab Werk für den Vierzylinder liegt bei 7,2 Litern auf 100 Kilometern (163 g CO2/km). Und was auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist: Der Einstiegspreis für das Coupé liegt bei 63.800 Euro und bei 71.750 Euro für das Cabriolet. Dafür bekommt man bei Porsche auch nur mehr Vierzylinder . . .

Insgesamt sind es jetzt sechs verschiedene Motorisierungen, die Cabrio und Coupé im Angebot haben: vom 322 km/h schnellen SVR mit kompressorgeladenem 5-Liter-V8 Aggregat bis zum 2-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 300 PS.

Der abgespeckte F-Type bringt eine Reihe von Neuerungen mit, die auch den Rest der Baureihe betreffen. Die Stoßfänger und die Voll-LED-Scheinwerfer wurden leicht modifiziert, das Interieur umfasst besonders schlanke Leichtbausitze, das „Touch Pro“-Infotainment-System, hochwertigere Materialien, Applikationen in Chrom und Aluminium sowie einen rahmenlosen Innenrückspiegel.

Der neue Jahrgang bietet jetzt auch mehr Assistenzsysteme wie den autonomen Notfall-Bremsassistent, Spurverlassenswarner und Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung, eine automatische Geschwindigkeitsregelung mit Begrenzer und ein Müdigkeitswarner.