Die Zeiten, in denen Skoda ein bisschen polarisierte oder Polarisierung - siehe Yeti, Roomster - einfach passierte, sind vorbei. Man ist im Weltgeschmack angekommen, von China (wo man übrigens zwei zusätzliche SUVs bauen wird) bis Europa.

Die SUV-Offensive der Volkswagen-Tochter hat gute Gründe. Weltweit werden die SUV-Absatzzahlen von 2016 bis 2024 von 7,3 auf 10,3 Millionen Fahrzeuge steigen. Skoda will natürlich mitmischen, ein kleines, SUV-ähnliches Konzept befindet sich ebenso in der Pipeline (2019), und der große Kodiaq bringt gerade die Produktionskapazitäten an ihre Grenze.

Der neue Kompakt-SUV Karoq - der Name stammt aus der Sprache der Ureinwohner Kodiaks, Alaska, und ist eine Mischkulanz aus den Begriffen Pfeil und Wagen - symbolisiert diesen Fortschritt. Der Karoq ist Pfeilspitze einer Marke, die so viel Kraft aufgeladen hat, dass sie selbst Konzernmutter VW sehr nahegerückt ist.

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Der neue Name erklärt sich bei näherer Begutachtung von selbst: Im Karoq ist gerade einmal das geniale flexible Sitzesystem im Fond vom alten Yeti übrig geblieben. Der neue Kompakt-SUV wurde auf 4,38 Meter gestreckt sowie breiter (1841 mm) und niedriger (1605 mm, minus 4 cm) gemacht. Trotzdem bleibt die Sitzhöhe gleich, man holt insgesamt eine bessere Sitzposition heraus.

Für das Design zeichnet der Steirer Karl Neuhold mit seinem Team verantwortlich. Man hat mit dem Karoq wohl den sozial verträglichsten SUV am Markt entworfen. Das Auto wirkt nicht so stark modelliert wie der größere Kodiaq, der Karoq kommt wie aus einem Guss und ohne Firlefanz aber mit viel Charakter - bis zur dynamischen Heckkante. Mit aller Cleverness, von der niedrigeren Ladekante bis zur Klarheit in den Proportionen und dem perfekten Platzangebot im Fond/Kofferraum (521 bis maximal 1630 l).

Auffallend die Digitalisierung: Gegen Aufpreis sind ein digitales Cockpit, Gestensteuerung für den 9,2-Zoll-Bildschirm, WLAN etc. an Bord. Diverse Fahrprogramme und Abstimmungsmöglichkeiten sind ebenso selbstverständlich. Man hat auch die Wahl zwischen Front-/Allradantrieb, zwei Benzinern (115, 150 PS), drei Dieselmotoren (115, 150, 190 PS). Über ein Dutzend neuer Fahrassistenzsysteme fahren außerdem auch mit.

Die ersten Testkilometer vor der bevorstehenden Weltpremiere zeigen selbst auf holprigem Untergrund: Große Klasse beim Fahrwerk, kein Poltern an der Vorderachse, selbst bei etwas verschärfter Gangart genießt man Komfort, insgesamt einfach eine feine Abstimmung. Die Preise? Noch nicht fix, Start etwa ab 20.000 Euro.