Es musste so kommen: Weil der herkömmliche Van durch die SUV-Welle ziemlich unter die Räder gekommen ist, musste man ihn neu definieren. Vor allem für Renault war es eine Kernfrage, hatte man doch das Van-Segment - in den wesentlichen Größen - bestimmt.
Der neue Scenic hat diesen Grundgedanken verinnerlicht und gibt den Prototyp einer neuen Van-Generation - samt großem Auftritt. Von den großen Glaseinsätzen bei der Panoramascheibe bis hin zum Touchscreen, über den sogar Sitze umgelegt werden können. Auffallend: die Materialauswahl im Auto (Cockpit etc.) bei der ersten Sitzprobe - Business- statt Holzklasse. Das war nicht immer so.
Platzangebot? Der neue Scenic wurde etwas länger und breiter, in der zweiten Sitzreihe kann es trotzdem eng werden. Wir plädieren für die verschiebbaren Rücksitze.
Kofferraum: Etwas über 500 Liter mindestens, der Laderaum kann durch den umlegbaren Vordersitz auf 2,61 Meter Länge ausgedehnt werden. Den Scenic wird es auch als Siebensitzer geben („Grand Scenic“, 23 cm länger). Beiden Modellen gemeinsam: über ein Dutzend Ablagen, smart angesiedelt und mit viel Platz (über 60 l). Erstaunlich, was alles an Sicherheitssystemen eingepackt wurde, sogar eine Fußgängererkennung samt Brems-Assist (Serienausstattung!).
Fahrerisch gibt's auch eine große Überraschung: Die 20-Zoll-Räder bieten einen guten Abrollkomfort, auch deshalb, weil sie schmal geblieben sind. Die Lenkung ist besser geworden, der Komfort bleibt fein. Die Fahrmodi, die man einstellen kann, liefern zarte Unterschiede, man kann seine Lieblingseinstellungen in Sachen Motor und Lenkung etc. auch selbst programmieren.
Bei den Motoren stehen zwei Turbobenziner und vier Turbodiesel zur Auswahl. Allesamt brave, zuverlässige Arbeiter. Interessant für Sparefrohs: Die Variante Energy dCi 110 kommt laut Werk mit 3,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer aus. Auch ein Hybrid-Diesel (Hybrid-Assist, nicht rein elektrisch fahrbar) fährt ab 2017 vor, der den Verbrauch weiter senken soll.
Didi Hubmann