Jetzt also auch noch: Seat. Die Spanier geben sich dem SUV hin, wobei SUV nicht gleich SUV ist. Rund 4,35 Meter ist der neue Ateca groß, die Anti-SUV-Reflexe („zu groß, zu mächtig“) gehen hier ins Leere – der Ateca ist ein kompaktes Allzweckauto mit einer mehr als erstaunlichen Platzausbeute.
Seat-Entwicklungsvorstand Matthias Rabe erzählt im persönlichen Gespräch vom „Rückenwind für die ganze Marke durch den Leon" (samt steigender Verkaufszahlen etc.) – und dass man für das Gelingen des ersten Seat-SUV nur eine Chance hat. Nur so könne man den guten Wind für die Marke ausnützen. Dementsprechend groß war Seats Aufwand für das Auto.
Und das ganze Umfeld macht die Aufgabe für den Ateca nicht einfacher. Der alte Kompaktvan Altea holte etwa in Österreich zehn Prozent der Gesamtverkäufe. Diese Lücke wird der Ateca nicht nur füllen müssen, sondern letztendlich bei Weitem übertreffen. Denn das SUV-Segment – vor allem bei den Kompakten – wächst unaufhaltsam.
Aber jetzt volle Attacke mit dem Ateca: Der Name stammt von einer Stadt der Provinz Saragossa. Despektierlich wird er der spanische Tiguan genannt, weil es natürlich Gemeinsamkeiten mit dem Konzernbruder gibt. Aber: Seats Ateca hat einen guten Weg gefunden, die Wurzeln nicht zu verleugnen und trotzdem ein eigenständiger SUV zu werden. „Am Ende gibt es Klarheit zwischen Linie und Emotion“, wie es die Designer ausdrücken. Das Designpaket ist fein, stimmig und überzeugend und wird vor allem der japanischen Konkurrenz zusetzen.
Auffallend: Der Leon stand auch Pate (Cockpit etc.). Der 8-Zoll-Touchscreen samt modernster Vernetzungsmöglichkeiten passt gut ins Cockpit, die Lichtkomposition (Voll-LED: wesentlich mehr mehr Lichtpower vorne) ist sehenswert. Seat-typische Kanten/Schnitte samt Sicken überzeugen, ein Herzschlagmodus (leuchtet rot) am Startknopf überrascht und das Willkommenslicht, wenn man sich dem Auto nähert, ist ein feines Gimmick.
Toll bleibt, was auf rund 4,35 Metern an Platz herausgeholt wurde: 485 bis 510 l Kofferraumvolumen (Allrad/Frontantrieb), vor allem im Fond verfügt man über das Maximum an Beinfreiheit in der Klasse.
Motorisch sind zwei Benziner (115 PS, 150 PS) sowie drei Diesel (115, 150, 190) am Werk. Allrad gibt es für alle außer den 115-PS-Benziner und den 115-PS-Diesel, DSG ist den stärkeren Motorisierungen (6 bzw. 7 Gänge) vorbehalten. Und, natürlich: Aus dem Konzernbaukasten werden die aktuellsten Sicherheitssysteme (Stau- und Notfallassistent etc. ) eingebracht.
Vorverkaufsstart ist im April, ab Juli sollen die ersten Modelle nach Österreich rollen. Preise stehen noch nicht fest.