Alfisti bekommen heute noch feuchte Augen, wenn sie diese Zahl hören.75 steht für das Ende einer Ära, als großen Tusch vor der Übernahme durch Fiat zelebrierte sich die Marke aus Mailand zum 75. Geburtstag 1985 noch einmal selbst und griff für das neue Mittelklassemodell ganz tief in die Technik-Trickkiste: Der Alfa 75 folgt als Hommage an den Vorkriegsrennwagen Tipo 158 der Transaxle-Bauweise (Motor vorne, Getriebe hinten), resultierend in einer Gewichtsverteilung wie aus dem Lehrbuch im Verhältnis 50 zu 50.
Dazu kamen eine De-Dion-Hinterachse, der legendäre Alfa-V6 (bis zu 192 PS) gab sich die Ehre genauso wie ein 1,8-Liter-Turbo (150/155 PS) als Krönung der Modellpalette. Und obwohl Fahrgastzelle und Türbleche unverändert von der Vorgängerin Giulietta übernommen werden mussten, bekamen die Italiener auch noch ein Design hin, das sich heute noch nicht verstecken muss. Als Dienstwagen von Claus Theo Gärtner in "Ein Fall für zwei" war er dann auch noch regelmäßig im Hauptabendprogramm zu sehen.
Kein Wunder, dass Fans vom 75 ehrfurchtsvoll als letztem echten Alfa sprechen.
Von Karin Riess