Und am Ende wollte es wieder keiner gewesen sein: Während die meisten US-Hersteller in den 1950ern (und in Wahrheit bis heute) dem Leitsatz "Bigger is better" folgten, schlug die Nash Motor Company einen anderen Weg ein: Marktstudien ergaben nämlich, dass ein Kleinwagen zum Kampfpreis den amerikanischen Autofahrern als Ersatz für die opulenten Straßenkreuzer durchaus gefallen könnte.

Aber eines war klar: Um das Budget zu halten, musste der Wagen  außerhalb der auf große Kaliber spezialisierten USA auf bestehender Technik gebaut werden. Und da blieb eigentlich nur Europa, wo man ein Händchen für Kleinwagen hatte.

Geboren in den USA, gebaut in GB: Der Nash Metropolitan blieb einer der kleinsten "Amischlitten"
Geboren in den USA, gebaut in GB: Der Nash Metropolitan blieb einer der kleinsten "Amischlitten" © KK

Handelseinig wurde man sich schließlich mit der Austin Motor Company in England, die ab 1954 den Nash Metropolitan (ab 1956 auch als Austin Metropolitan) als verkappten Briten mit Heckflossen-Blechkleid, das so aussah, als hätte man es zu heiß gewaschen, produzierten. Die Krönung war wohl das außen liegend und vertikal ausgeführte Reserverad. Mit dem Design der Raumkapsel auch nur irgendetwas zu tun gehabt zu haben, bestreitet Pinin Farina (damals eigentlich bei jedem Nash-Modell involviert) übrigens bis heute vehement.

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Den Nash gab es als Coupé und Cabrio
Den Nash gab es als Coupé und Cabrio © KK

Was den Kundefang anging, da hatten es die Autobauer auf die weibliche Hälfte des typischen US-Haushalts abgesehen, die traditionell den kleineren Zweitwagen pilotierte. Weshalb das erste Werbetestimonial auch die damals amtierende "Miss America" Evelyn Ay Sempier war. Tatsächlich war der "Baby-Nash", zu haben als Cabriolet und Coupé, mit seinen knapp 3,8 Metern Länge kleiner als ein VW Käfer und bewegte sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unter der Wahrnehmungsgrenze.

Der Metropolian war gerade einmal 3,8 Meter kurz
Der Metropolian war gerade einmal 3,8 Meter kurz © KK

Am Ende versuchte man die Taschenrakete sogar in den Dienst der Polizei zu hieven - als Ersatz für Motorräder. Immerhin hatte man ein Dach anzubieten. Aber die bösen Buben wären beim Anblick der Hüter von Recht und Ordnung vermutlich in schallendes Gelächter ausgebrochen. Die Stückzahlen waren so klein wie der Metropolitan selbst, dennoch war er zu seiner Zeit nach dem Käfer der zweitbeliebteste Import-Pkw. Insgesamt wurden etwa 95.000 Metropolitans in den Vereinigten Staaten verkauft.

Erstkäufer anzulocken, nein, das war nicht gerade die Stärke des Nash. Aber dafür waren einige davon echte Hochkaräter: Bridget Fonda, Steve Jobs, Paul Newman, Elvis Presley und die britische Prinzessin Margaret fuhren Metropolitan. Aber um den Nash zu einem Erfolg zu verhelfen, hatte nicht einmal Hollywood genügend Stars.

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