Razor Edge, also Rasierklinge, nannte Triumph die Designlinie, die die englische Firma Ende der 1940er-Jahre ausgetüftelt hatte. Der neue Look war unterm Strich weit weniger schnittig, als sich die drei federführenden Herren, Triumphs Hausdesigner Walter Belgrove, Direktor John Black und Leslie Moore, Chefdesigner des Karosseriebauers Mulliner, vorgenommen hatten.
Böse Zungen behaupten, der Anblick tat etwa so weh wie der unsachgemäße Umgang mit einem Rasiermesser. Und wenig verwunderlich schnitt man sich damit ins eigene Fleisch: Mit dem Limousinchen Mayflower wollte man 1949 den Habitus der großen Bentleys und Rolls-Royce auf 3,90 Meter Länge komprimieren - und ja, was soll man sagen, so sah der Arme am Ende leider auch aus.
Höfliche Zeitgenossen bezeichneten das Design des Mayflower als polarisierend, viele Jahre später schaffte er es auf der Liste des Top-Gear-Moderators James May noch ganz nach vorne auf die Liste der hässlichsten Autos der Welt.
Der Misserfolg war vorprogrammiert, dennoch fand der Mayflower einen kleinen, feinen Kundenkreis: Immerhin beförderte der Westentaschen-Rolls-Royce dann doch 343 Mal so viele Käufer wie das gleichnamige Segelschiff anno 1620 Pilgerväter von England nach Amerika: Da steht es 35.000 zu 102.