Verbraucherschützer Ralph Nader hatte nur die besten Absichten, als er 1965 sein Buch „Unsafe at Any Speed“ veröffentlichte. Es war eine Abrechnung mit dem Chevrolet Corvair, seinen Konstruktionsfehlern - und die erste Streitschrift gegen die Automobilindustrie. Eine Welle von Klagen erboster Kunden überrollte das Land und zwischen 1976 und 1982 wurden in den USA aus Sicherheitsbedenken keine Cabrios mehr gebaut.
Aber was hat all das mit dem Fiat X1/9 zu tun? Sehr viel - schließlich gingen 75 Prozent seiner Produktion von 166.000 Exemplaren über den Großen Teich. Die Europäer wollten sich den Spaß des gepflegten Offenfahrens nämlich nicht vermiesen lassen und griffen tief in die Trickkiste, um weiter in die Vereinigten Staaten exportieren zu dürfen.
Insofern war der konsequent keilförmige Mittelmotorsportwagen aus der Designschmiede von Bertone als „Sicherheitscabriolet“ ausgelegt, wie das damals so schön hieß. Er war ein Coupé mit herausnehmbarem Targadach und Überrollbügel und schaffte damit das Kunststück, neben dem damaligen Mercedes SL das einzige Fahrzeug seiner Generation zu sein, das die Crashtests erfüllen konnte, die von den US-Behörden für 1975 gefordert wurden. Und das für ein Drittel des aufgerufenen Preises.