Mehr als eine zweite Heimat für den Käfer hätte Ingolstadt eigentlich nicht werden sollen. Das dachte sich VW-Chef Heinrich Nordhoff, als er 1965 die strauchelnde Auto Union kaufte - er hatte seine Rechnung aber ohne Ludwig Kraus gemacht.
Der kam von Mercedes, hatte einen Viertaktmotor, der den DKWschen Zweitaktmief verfliegen lassen sollte, und andere Pläne für das Werk in Bayern im Gepäck.
Ohne Wissen der Konzernmutter ließ er ein neues Modell (erstmals in der Entstehung eines Serienfahrzeuges mit computerberechneter Karosserie) unter dem Namen Audi 100 entwickeln, das seine schönste Ausprägung mit Fastback-Heck à la Ford Mustang fand.
Und das betörte scheinbar sogar Heinrich Nordhoff, der den Weg in die Serie frei machte. Trotz gravierender Rostprobleme (Stichwort Recyclingblech) verstand es das schicke 100 Coupé S, Audis Image gehörig aufzupolieren.