Mit Schulterpolstern, Rouge und Vokuhila pflegten sich Trendsetter in den 1980ern zu tunen, bei Autos waren Turbolader und Heckspoiler die Accessoires der Stunde. Probate Mittel, um damit auch die kreuzbravsten Limousinen auf Vordermann zu bringen, wie der Renault 21 1987 vorexerzierte. Ohne passenden Motor im Regal, pumpte die Zwangsbeatmung den Zweiliter auf stramme 175 PS (mit Kat 162) und 227 km/h Spitze auf.
Krönung war der Quadra mit Allrad made in Graz, der auf dem Papier nach einem echten Knaller klang. Auf der Straße fiel die Kombination primär durch ihren Durst auf: Dank steinalter Vergaser-Technik konnte sich das Loch, das der Verbrauch ins Portemonnaie der Besitzer riss, problemlos mit der Größe des Turbolochs matchen.
Auch die rabiate Straßenlage verlangte komfortorientierter Kundschaft einiges ab. So war 1993 Schluss mit dem Turbo-Allrad-Experiment und Renault kehrte zu frontgetriebener Normalität zurück.