Alles begann mit ein paar unschuldigen Runden um den Häuserblock. Birgit Ertl war süße 16, als eine Vespa 50 Special ihren Weg kreuzte - und damit war es um sie geschehen. "Da habe ich gewusst: Ich muss eine Vespa haben!" Für ein zweirädriges Stück des italienischen Dolce Vita hat sie damals ihre ganzen Ersparnisse zusammengekratzt. Und bald stand schon der zweite Kultroller vor der Tür. Heute hat Ertl neun Vespas in der Garage stehen. "Dabei habe ich in letzter Zeit meine Sammlung reduziert", lacht sie.
Inzwischen ist die Vespa für die Salzburgerin allerdings mehr als Fortbewegungsmittel, Freizeitkumpan und Fanartikel: Vor sechs Jahren wagte Ertl nach einigen Stationen in der Autobranche den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete mit Paperino eine Werkstatt nur für Vespas. Auch wenn die Chefin durchaus selbst zum Schraubenzieher greift, der Fachmann in technischen Fragen ist ihr Werkstattleiter Stefan Haberl.
Der Aktionsradius von Paperino reicht inzwischen aber weit über Salzburg hinaus: Aufträge kommen auch aus dem Raum Wien und München, sogar nach London hat das Team schon zwei Roller ausgeliefert. Ein guter Ruf, den Ertl und Haberl sorgfältig pflegen: "Die Kunden vertrauen einem schließlich ihr Heiligtum an."
Den Vespa-Boom der letzten Jahre bekommt Ertl im positiven Sinn zu spüren: "Letztes Jahr haben wir so viel verkauft, dass ich mit dem Auftreiben neuer Roller kaum nachgekommen bin." Ein-, oder im Fall der Vespa wohl eher Aufsteigern in die Szene rät die Salzburgerin zum Modell PX mit 125 oder 200 Kubikzentimetern, wie es ab 1977 gebaut wurde. "Da ist man von 2500 bis 3000 Euro schon dabei."
In all den Jahren ist Ertls Liebe zum Kultroller nicht eingerostet: "Ich freue mich heute schon den ganzen Tag darauf, mit meiner Vespa am Abend nach Hause zu fahren." Und so ist das jeden Tag.