Immer wieder sieht man sie - vor allem in sozialen, aber auch in klassischen Medien: Bilder von spektakulär brennenden Elektroautos. So nimmt es nicht wunder, dass sich potenzielle Käufer über dieses Thema Gedanken machen.

Eine aktuelle Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) unter 1000 Österreicherinnen und Österreichern zeigt, dass sich mehr als ein Drittel (35 Prozent) große Sorgen wegen möglicher Schäden durch Brände machen. Und auch wenn über zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) die hohen Anschaffungskosten und die geringe Reichweite als Argumente gegen den Kauf eines E-Autos anführen, nennt immerhin ein Fünftel (22 Prozent) auch die Angst vor einem Autobrand als Beweggrund.

Das bedeutet, dass das Risiko deutlich höher eingeschätzt wird, als es statistisch betrachtet ist: „Mit der wachsenden Anzahl dieser alternativ angetriebenen Fahrzeuge häufen sich auch Berichte über fahrzeugtechnisch bedingte Vorfälle", sagt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV. Aber: "Die statistischen Daten reflektieren keine größere Brandgefahr bei E-Autos als bei Pkw mit fossilem Antrieb.“

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Was für jede Art von Pkw unabhängig vom Antrieb gelte, sei eine generelle Erhöhung der "Brandlast": Autos würden immer größer und schwerer, mehr Kunststoffe und andere synthetische Materialien verbaut, weshalb Brände heutzutage generell heftiger ausfallen.

Kommt es allerdings zu einem Brand bei einem E-Auto, ist der Löschvorgang deutlich komplexer als bei herkömmlichen Pkw: Einerseits hat eine brennende Hochvoltbatterie ein sehr hohes elektrisches Potenzial, andererseits kann sie durch chemische Reaktionen giftige und brennbare Gase sowie giftige und korrosive Flüssigkeiten abgeben. Zudem besteht neben akuter Explosionsgefahr auch die Gefahr der verzögerten Wiederentzündung.

Zudem kann ein brennender Akku extreme Temperaturen erreichen: Deshalb muss bei der Brandbekämpfung Wasser in das Innere der Hochvoltbatterie eingebracht werden, um den Akku zu kühlen und den Brandherd zu ersticken. Erreicht das Löschwasser das Batterieinnere nicht, muss die Batterie von außen gekühlt werden. Beim Brand eines E-Autos ist daher mit erhöhtem Bedarf an Löschmitteln und längerer Löschzeit zu rechnen.