Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals will die Deutsche Umwelthilfe verstärkt gegen überhöhte Abgaswerte bei Benzinern und Hybrid-Autos vorgehen. Das kündigte Geschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch an. Er kritisierte Kauf- und Steueranreize für Autos mit kombinierten Elektro- und Verbrennungsmotoren. Auch in Österreich wird der Kauf von Plug-in-Hybriden gefördert.

"Wir fordern einen Stopp dieser absurden Förderung klimaschädlicher Plug-in-Hybride", sagte Resch eine Woche vor weiteren Beratungen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern der Autoindustrie.

Der Verein präsentierte Ergebnisse eigener Messungen im Straßenverkehr. Demnach stoßen mehrere Hybrid-SUV deutlich mehr Kohlendioxid aus als angegeben. In einem Fall sei es das Siebenfache der amtlichen Werte. Besonders hoch seien die Überschreitungen, wenn die Fahrer in den Sport-Fahrmodus umschalten.

Es sei pervers, diese Autos als umweltfreundlich zu bewerben, sagte der Verkehrsberater Axel Friedrich, der für die Umwelthilfe testet. Er erklärte, er sehe Indizien für Abschalteinrichtungen. Diese könnten erkennen, ob ein Auto auf dem Prüfstand fährt und auf einen besonders sparsamen Betrieb umschalten. Belegen könne er aber nicht, dass es solche Einrichtungen in der Software gebe, sagte Friedrich.

Der deutsche Bund bezuschusst den Kauf von Elektroautos, darunter auch Plug-in-Hybride. Bei Dienstwagen kommt steuerliche Förderung hinzu. Die Umwelthilfe geht davon aus, dass viele Dienst-Hybride jedoch meist mit Verbrenner fahren. Die Firmen finanzierten mit der Tankkarte den Sprit, nicht aber den Strom, den der Arbeitnehmer zu Hause abzapfen müsste.

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